Plus 15%: BMW Österreich mit Milliarden-Umsatz


BMW Austria bricht einen Firmen-Rekord: 2022 erreichte das Unternehmen den höchsten Umsatz seiner Geschichte. Derweil läuft der Umbau des Werks in Steyr – weg vom Verbrenner-Motor.

BMW Austria hat im Jahr 2022 ein Rekordergebnis eingefahren. Das Unternehmen ist stärker gewachsen als der Markt. Die Bayern steigerten ihren Umsatz im Jahresvergleich um 15 Prozent auf 7,6 Milliarden Euro. Während der Gesamtmarkt im Vorjahr um 10,3 Prozent auf 215.050 Pkw zurückging, verzeichnete die Marke BMW bei den Neuzulassungen ein Plus von 4,4 Prozent auf 16.316 Pkw. Schlechter lief es für MINI (minus 14,5 Prozent auf 2.202 Automobile) und BMW Motorrad (minus 24,1 Prozent auf 1.582 Einheiten).

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Am Gesamtfahrzeugmarkt hält die BMW Group Austria mit Sitz in Salzburg nun einen Anteil von 8,6 Prozent und liegt damit auf Platz 3. „Mit 18.518 neu zugelassenen Fahrzeugen verteidigt die BMW Group ihren Titel als erfolgreichster Premiumhersteller Österreichs“, so BMW Group Austria-Chef Christian Morawa. Sehr gut gelaufen seien die Elektromodelle. „Im Vorjahr waren über 11 Prozent aller verkauften Elektroautos in Österreich von BMW und MINI. Die Marke BMW verzeichnete in diesem Bereich ein enormes Wachstum von über 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum“, rechnete Morawa vor. Vor allem die SUV-Modelle X1 und X3 würden sich in der Elektroversion sehr gut verkaufen. Während der Gesamtmarkt einen Marktanteil von acht Prozent bei Elektroautos aufweise, liege dieser bei der BMW Group Austria bei elf Prozent.

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2022 war in mehreren Bereichen für uns erneut ein herausforderndes Jahr – aber letztendlich auch sehr erfolgreich

BMW-Chef Christian Morowa

BMW-Chef Christian Morawa: BMW verteidigt seine Stellung als Premium-Hersteller – © BMW Austria

SUV-Segment: Top!

Den deutlichen Rückgang bei den Motorrädern erklärt Morawa damit, dass 2021 ein Rekordjahr war. Umso besser lief es im SUV-Segment: BMW ist laut Morawa seit 2010 der führende Allradanbieter im Premiumsegment. Der Allradanteil von BMW lag im Dezember 2022 bei 62 Prozent.

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Auf Hochtouren lief auch das Geschäft der BMW Vertriebs GmbH, die von Salzburg aus die Region Zentral- und Südosteuropa betreut. Sie schloss das Geschäftsjahr 2022 mit einem Umsatz von rund 2,4 Milliarden Euro ab – ein Plus von 28 Prozent im Vergleich zu 2021. Dies dürfte auf höhere Fahrzeugpreise und teurere, margenstärkere Modelle zurückzuführen sein, denn die Zulassungszahlen von BMW und MINI stiegen hier nur um 1,6 Prozent.

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Die Entscheidung der BMW Group, die E-Antriebe der nächsten Generation künftig in Steyr zu produzieren, ist ein echter Meilenstein in der Geschichte unseres Standorts

Klaus von Moltke, Geschäftsführer BMW Steyr

BMW-Steyr-Chef Klaus von Moltke – © BMW

Hochleistungs-E-Antriebe made in Steyr

Im Juni 2022 kündigte das BMW Group Werk Steyr den massiven Einstieg in die Produktion von Elektroantrieben bis 2025 an. Künftig sollen mehr als 600.000 E-Antriebe pro Jahr produziert werden – parallel zur weiterhin hohen Produktionsauslastung mit Diesel- und Benzinmotoren, die auch künftig ein wichtiger Teil des Produktportfolios bleiben. Neben der Produktion werden im Entwicklungszentrum in Steyr künftig auch neue Projekte im Bereich E-Mobilität umgesetzt. So zum Beispiel die Entwicklung eines neuen Hochleistungs-E-Antriebs, der eine völlig neue Leistungsklasse begründet. Damit wird erstmals ein komplett neuer E-Antrieb am Standort entwickelt.

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Der Schwerpunkt der Investitionen lag im vergangenen Jahr auf dem Aufbau der zukünftigen Produktionsstätten für Elektroantriebe. So wurden beispielsweise zwei Hallen mit einer Gesamtproduktionsfläche von 60.000 Quadratmetern errichtet. Darüber hinaus wurde bereits ein Großteil der insgesamt über dreihundert Maschinen und Anlagen für die Produktion der E-Antriebe bestellt. Am Entwicklungsstandort wurde ebenfalls kräftig in den Aufbau neuer Kapazitäten im Bereich E-Mobilität investiert. Auch hier wurden umfangreiche Umbaumaßnahmen – vor allem im Bereich der Prüfstände – durchgeführt. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr rund 210 Millionen Euro allein in Sachanlagen wie Maschinen und technische Anlagen investiert. 2022 holte das BMW Group Werk Steyr die E-Antriebsproduktion der nächsten Generation nach Österreich: Bis 2030 werden dafür über eine Milliarde Euro in das Werk investiert.

„Die Entscheidung der BMW Group, die E-Antriebe der nächsten Generation künftig in Steyr zu produzieren, ist ein echter Meilenstein in der Geschichte unseres Standorts. Das Werk Steyr steht für Kompetenz, Flexibilität und internationale Wettbewerbsfähigkeit“, so Klaus von Moltke.

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Im Jahr 2022 beschäftigte die BMW Group in Österreich 5.260 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ein Plus von drei Prozent oder mehr als 140 Mitarbeiter im Jahresvergleich. Klaus von Moltke, Chef des BMW-Motorenwerks in Steyr, betonte im Gespräch mit der APA: „Wir sind bestens für die Zukunft gerüstet, der Standort Steyr nimmt bei der Elektromobilität eine bedeutende Rolle im Konzern ein.“ Und Morawa ergänzte, dass die BMW Group Austria auch heuer wieder zu den TOP 10 der umsatzstärksten heimischen Unternehmen zählen werde.

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Am gesamten österreichischen Fahrzeugmarkt gingen die Neuzulassungen im Jahr 2022 um 10,3 Prozent auf 215.050 Pkw zurück. Damit war die Zahl der Pkw-Neuzulassungen im Jahr 2022 so niedrig wie zuletzt vor 43 Jahren. Bei den Neuwagen setzte sich der Trend zu leistungsstärkeren Fahrzeugen fort, der Großteil der Neuwagenkäufer sind nach wie vor Unternehmen.

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Luftbild des BMW-Werkes in Steyr – © BMW Austria


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