Autovermietung Hertz verabschiedet sich von Elektrofahrzeugen

(von Alexander Schwarz)

Als die grüne Welt noch in Ordnung war: 2011 stellte Hertz sein Elektro-Car-Renting-Programm vor. Den Irrweg hat man inzwischen eingesehen

Der epochale Selbstbetrug der E-Wende, der in Deutschland nach wie vor Staatsdoktrin ist, dämmert immer mehr Unternehmen, die das Scheitern dieses ideologischen Wunschdenkens im Praxisbetrieb schmerzlich büßen mussten. Die sich nach dem plötzlichen Wegfall der Förderung auf Halde häufenden E-Autos, das Herunterfahren der Produktionskapazitäten von nagelneuen Elektrofabriken und die Angst vor der völlig ungeklärten Strom- und Netzversorgung haben ein Umdenken bewirkt. Das für bereits in elf Jahren geplante Verbrennerverbot der EU ist absehbar nicht zu halten.

Doch nicht nur in Deutschland, auch in den USA vollzieht sich der Strategiewechsel zurück zur bewährten, zuverlässigen Antriebstechnik: Hertz verkauft nun 20.000 seiner E-Autos – ein Drittel der elektronischen Flotte -, um davon Verbrennerautos zu kaufen. Grund dafür ist laut “Wirtschaftswoche” vor allem die fehlende Nachfrage der Kunden nach E-Autos.

Wesentlich höhere Reparaturkosten

Wie groß die Unzufriedenheit mit der E-Technologie, der auch in den USA (trotz deutlich billigeren Stroms) lückenhaften Versorgung mit Ladestationen und den unzuverlässigen Reichweiten gewesen sein muss, wird deutlich, wenn man sich vergegenwärtigt, dass Hertz dafür eine zusätzliche Abschreibung von 245 Millionen Dollar in Kauf nimmt.

Ein Grund ist auch, dass durch gleich mehrfache kurz aufeinander erfolgte Preisnachlässe von Tesla der Wiederverkaufswert der Hertz-Teslas gesunken war. Doch es gibt noch einen technologieimmanenten Faktor, der die politischen Befürworter der Technologe dringend auch in Europa zu denken geben müsste: Die Schadensreparaturen kosten bei Elektroautos rund doppelt so viel wie bei Verbrennern. Ein absolutes Unding – und ein erhebliches wirtschaftliches Risiko. Das Unternehmen hat seine Lektion jedenfalls gelernt – und werde nun, so schreibt die “Wirtschaftswoche” – künftig zuerst einmal “aufmerksam die Nachfrage beobachten“, bevor man sich entscheide, nochmals größere Mengen an Elektrofahrzeugen anzuschaffen…