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Wie die widerlegte Genetik funktioniert – Das hypothetische Virus-Urlaubs-Gen

Die Genetik ist ein Labyrinth aus Ausnahmen und Widersprüchen, in dem nahezu jede Behauptung möglich wird. Wir veranschaulichen dies mit einer Analogie zum ‚Urlaubsgen‘, das als scheinbarer Beweis dafür herhalten soll, warum fiktive Viren im Winter aktiver als im Sommer sein sollen.

Vergleich mit einem sich ständig verändernden Puzzle
Stellen Sie sich vor, das genetische Material von SARS-CoV-2 ist wie ein riesiges Puzzle, aber anstatt feste Teile zu haben, ändern sich die Teile ständig. Jedes der über 16 Millionen Versionen des „Puzzles“, die auf GISAID hochgeladen wurden, repräsentiert eine andere Version des Virus, die irgendwo auf der Welt gefunden wurde. Jede Version besteht aus einer Sequenz von etwa 30.000 Buchstaben (den genetischen Bausteinen A, C, G und T).

Veränderungen und Interpretationen
Diese Puzzleteile ändern sich ständig, sogar innerhalb eines Tages. Forscher verwenden spezielle Computerprogramme, um die Teile so auszurichten, dass sie Übereinstimmungen finden. Sie suchen nach Mustern, die sich häufiger wiederholen, und erstellen daraus eine Konsensussequenz – eine Art Durchschnittsbild des Virus.

Die Rolle der ursprünglichen Vorlage
Alle diese Sequenzen basieren auf einer ursprünglichen Vorlage, die jemand als das Genom des Virus definiert hat. Diese Vorlage beeinflusst, wie die Sequenzen interpretiert und ausgerichtet werden. Sie erzwingen bestimmte Muster, die in Wirklichkeit nicht existieren.

Das hypothetische „Urlaubsgen“
Angenommen, Forscher finden in den Sommermonaten häufiger auftretende Muster und in den Wintermonaten andere Muster. Sie könnten behaupten, dass diese Muster ein „Urlaubsgen“ darstellen, das erklärt, warum das Virus im Sommer weniger aktiv zu sein scheint. Aber diese Behauptung basiert auf der Interpretation von Daten, die sich ständig ändern und durch die ursprüngliche Vorlage beeinflusst werden. Die Forscher würden genau so viele Unterschiede an nur einem Tag finden.

Ein Spiel der Algorithmen und Interpretationen
Die genetische Buchstabenabfolge, die oft als Bauplan betrachtet wird, ist in Wirklichkeit das Produkt komplexer mathematischer Computeralgorithmen. Diese Algorithmen generieren auf Basis vorgegebener Parameter Ergebnisse, die zwar strukturiert erscheinen, aber in Wirklichkeit willkürlich sind. Indem bestimmte Vorlagen erzwungen und nicht verblindete Sequenzierungen und Genomassemblierungen durchgeführt werden, entstehen Genome, die zwar „ähnlich“, aber bei jeder Sequenzierung unterschiedlich sind. Dies ist der Grund, warum jede Sequenzierung von SARS-CoV-2 weltweit geringfügige Abweichungen aufweist, die dann oft als Mutationen interpretiert werden.

Einfach ausgedrückt: Jede einzelne Sequenzierung, inklusive des Alignments (dem erzwingen einer Ausrichtung einer vorgegebenen Schablone), führt zu einer weiteren „Variante“ eines hypothetischen SARS-CoV-2. Würden weltweit 12 Milliarden Sequenzierungen durchgeführt und in Datenbanken hochgeladen, gäbe es 12 Milliarden unterschiedliche Sequenzen von SARS-CoV-2.

❗️Wenn keine vorgegebenen Schablonen für das Ausrichten der sequenzierten Sequenzen verwendet würden und Labore diese Proben stattdessen als unbekannt und harmlos in verblindeten Kontrollen analysieren würden, käme niemand auf die Idee, daraus ein SARS-CoV-2 zu assemblieren und zu alignen.

Fazit
Die DNA in jedem Organismus, sogar in jeder einzelnen Zelle, ist einem ständigen Wandel unterworfen und weicht kontinuierlich ab. Jede Zelle bildet ein eigenes genetisches Universum, das niemals statisch ist. Diese dynamische Natur der Genetik macht die Vorstellung einer gezielten Umprogrammierung oder gar einer Vorhersage, wie sie durch Gen-Editing-Werkzeuge suggeriert wird, zu einer Unmöglichkeit. Eine ständig wandelbare Substanz, die in unzähligen Variationen existiert, kann nicht der Bauplan des Lebens sein. Vielmehr dient die DNA der Energieerzeugung, ein dynamisches System, das weit entfernt von der statischen Struktur eines Bauplans ist.