Die „Energiewende“ kann nur durch reduzierte Bevölkerung gelingen

Die Politik, die eine „Energiewende“ fordert und ihre Experten, die angeblich wissenschaftlichen Konsens haben, sind offenbar alle ahnungslos was Ingenieur-Wissenschaften betrifft. Die Pläne haben vielfache Folgen für Erzeugung und Verteilung der Energie. Nicht nur würde mindestens eine Verdoppelung der Erzeugung von Strom benötigt werden, sondern auch eine entsprechende Verstärkung der Netze erfordern. Ohne Aufreißen von Straßen, und zwar von ziemliche vielen, wird das nicht gehen.

Um mit E-Autos die gleiche Fahrleistung zu erreichen wie mit den Verbrennern, werden zusätzlich zwei Drittel der derzeitigen Stromerzeugung benötigt. Details dazu hier in diesem Artikel: Für E-Autos brauchen wir um zwei Drittel mehr Strom als bisher.

Der Wirkungsgrad von Wärmepumpen fällt rapide mit sinkenden Temperaturen. Ab 5 Grad beginnen die Wärmetauscher zu vereisen und es muss je kälter umso mehr Energie aufgewendet werden um sie funktionsfähig zu erhalten. Ab etwa minus 5 Grad muss dann die Warmwasserbereitung und die Heizkreise direkt mit elektrischen Heizstäben erzeugt werden. Das Bild zeigt was bei tiefer Temperatur geschieht, wenn Abflussschläuche nicht richtig beheizt sind und selbst zufrieren.

An richtig kalten Tagen kann dann bei einem Einfamilienhaus der Strombedarf auch mal auf 60 bis 80 kWh steigen. Die gleiche Wärmemenge würde mühelos durch ein Gasrohr strömen oder aus dem Öltank in den Brenner rinnen. Solarstrom gibt es so gut wie keinen, weil die Paneele unter Schnee verschwunden sind. Die Flüsse sind am Tiefststand und liefern nur einen Bruchteil dessen, was sie bei Normalwasser leisten.

Energiebedarf am Beispiel Wien

Wien erklärt wie hier berichtet: „Unsere Vision ist klar: Ab 2040 werden alle Gebäude in Wien klimaneutral, emissionsfrei und erneuerbar geheizt und – wo notwendig – auch gekühlt. Fossile Energieträger in der Raumwärme sind ab 2040 Geschichte!

Etwa 600.000 Gasthermen sind in Wiener Wohnungen oder Häusern in Betrieb und eine unbekannte Zahl von Ölheizungen. An einem kalten Tag hat ab 2040 Wien wegen der Wärmepumpen zwischen 24.000.000 und 48.000.000 kWh mehr Verbrauch als sonst, also eine zusätzliche Leistungsspitze im Bereich von ein bis zwei Millionen Kilowatt oder mehr. E-Autos werden da noch gar nicht aufgeladen.

Zum Vergleich: Die beiden fossil-thermischen Kraftwerksblöcke in Simmering liefern etwas über 1 Mio kW, die Laufkraftwerke zwischen 130.000 und 328.000 kW. Wo soll da die Energie herkommen? Es wird also gedrosselt, wie das bekanntlich in Deutschland ab Anfang 2024 möglich ist. Deshalb kriegt jedes Haus und jeder Haushalt auch ein SmartMeter.

Das Problem wird verschärft, weil die 1000 MW Spitzenleistung des fossil-thermischen Kraftwerks Simmering ja zu entfallen hat. Unter Volllast deckt Simmering derzeit etwa 50% des Wiener Strombedarfs, braucht also insgesamt eine Leistung von 2 Mio kW. Mit komplett elektrischer Heizung, Warmwassererzeugung und E-Autos steigt der Strombedarf von Wien auf das Doppelte bis Dreifache. Und das ohne fossile Stromerzeugung. Übrigens ist es egal, wenn mit Fernwärme geheizt wird. Die Energie muss dennoch irgendwie gewonnen werden.

Arbeit, Wärme, Elektrizität, Wasserkraft und fossile Brennstoffe sind alles Formen von Energie.

Es gibt 3 Gesetze der Thermodynamik:

  1. Die Energie bleibt erhalten, wird aber in jedem Prozess umgewandelt.
  2. Prozesse gehen von mehr geordneten zu weniger geordneten Zuständen über, es sei denn, es erfolgt ein erhebliche Energiezufuhr.
  3. Der absolute Nullpunkt der Temperatur kann nicht erreicht werden.

Es gibt nichts umsonst: Thermodynamik ist der ärgerliche Teil der Physik!

Und die Energie muss auch verteilt werden können. Wenn die Spitzenlast auf das Zwei- bis Dreifache steigt, so müssen die Netze entsprechend neu dimensioniert werden. In Städten und Dörfern heißt das Straßen aufgraben und neu verlegen.

Die Verhältnisse und Probleme lassen sich analog auf andere Regionen übertragen. Ländliche Bereiche werden relativ mehr Strom benötigen als urbane Bereiche.

Wird im Winter nicht genug Energie für Heizung und Warmwasser geliefert, so wird sich das auf Gesundheit und Sterblichkeit auswirken. Schon jetzt hat Europa 10-mal mehr Kältetote als Kältetote, wie das eine Studie in 854 städtischen Gebieten in Europa erhoben hat.

Die Realität wie sie Ingenieure sehen

Offenbar sind Politiker und Klimatologen alleine unterwegs. Ingenieure wurden nicht beigezogen, sonst wäre schnell klar geworden, dass die Sache sich nicht ausgeht.

Eine Möglichkeit wäre freilich die Bevölkerungszahlen zu reduzieren. Wenn in Wien nur mehr 500.000 Menschen leben, dann könnte es sich ausgehen, vorausgesetzt man kann das Kraftwerk Simmering auf nicht-fossilen betrieb umstellen. Die Wiener haben in den Weltkriegen bekanntlich schon einen Teil des Wienerwaldes verheizt, was allerdings keine sehr nachhaltige Lösung ist.

In einem Vortrag im Jahr 2014 setzte sich Professor Michael J Kelly, Electrical Engineering Division an der Universität Cambridge unter dem Titel „Future Energy Needs and Engineering Reality“ (Zukünftige Energiebedürfnisse und Technische Realität) mit den Herausforderungen auseinander.

Er stellte fest, dass das Ausmaß des Dekarbonisierungsproblems ist noch nie dagewesen

  • 90 % der seit 1800 in der Welt verbrauchten Energie basiert auf fossilen Brennstoffen.
  • Heute werden 15 % der Energie durch Biomasse, Wasserkraft, Erdwärme und Kernkraft erzeugt.
  • Erneuerbare Energien der ersten Generation erzeugen weniger als 1 % der Weltenergie

Kelly erklärt dann, eine Dekarbonisierung um 80 % bis 2050 sei ohne Massensterben unmöglich.

Er schätzt dann die Kosten für Großbritannien ab: Reduzierung der Emissionen um 23 % durch Nachrüstung aller Gebäude mit Kosten von 1,7 Billionen £, mit einem Arbeiterheer von über 1 Mio. Menschen und einer Dauer von 40 Jahren. Und dann stellt sich noch die Frage wie die Reduzierung der CO2-Emissionen sich tatsächlich das zukünftige Klima auswirken.

Weiter beim Thema Machbarkeit. Die Energiedichte fossiler Brennstoffe ist eine Million Mal dichter als die der Schwerkraft, die die Energieform ist, mit der alle Formen von Wasserkraft genutzt wird. Aber fossile Brennstoffe haben um eine Million Mal geringere Energiedichte als Kernbrennstoffe.

Mindestens 50% der 9 Milliarden Menschen Weltbevölkerung werden im Jahr 2050 in Megastädten leben. Manche Schätzungen gehen sogar noch weiter bis 70%. Nur nukleare und fossile Brennstoffe werden 2050 tatsächlich Energie für Megastädte liefern können. Ein wissenschaftlicher Durchbruch selbst im Jahr 2014 wäre schon zu spät gewesen.

Nach Kelly sind 40 Jahre eine typische Vorlaufzeit für eine neue Infrastruktur-Technologie. Er weist darauf hin, dass 40 Jahre seit den ersten Ölschocks vergangen sind, die der Startschuss für die „Erneuerbaren“ Energien waren und die immer noch etwa 1% der Weltenergie ausmachen. Wobei die Energie bekanntlich nicht erneuerbar ist, sondern nur umgewandelt werden kann. Korrekterweise müsste man von unerschöpflichen Quellen reden, wie eben Gravitation und Sonne (Wasser, Wind und Solar).

Im Jahr 2050 werden nur nukleare und fossile Brennstoffe die Welt versorgen, und selbst wenn 2010 einen wissenschaftlichen Durchbruch gegeben hätte, würde es 40 Jahre dauern, ihn zu entwickeln und flächendeckend einzusetzen. Selbst in Wien nicht.

Falsche Prognosen der Klimatologen

Die Politik stützt sich immer wieder auf die Behauptungen der UNO Unterorgansation IPCC, die den „wissenschaftlichen Konsens“ zur erheben hat. Und er war regelmäßig falsch. Denn diese Leute leugnen glatt jeglichen Einfluss der Sonne, wie die folgende Grafik aus dem Vortrag von Prof. Kelly zeigt:

Die Sonnenaktivität verändert sich im 11-jährigen Schwabe-Zyklus. Leicht zu beobachten an der Zahl der Sonnenflecken gibt es von einem Minimum den Anstieg zu einem Maximum – dem wir uns gerade nähern – um dann wieder zurückzugehen. Mit den grünen Pfeilen eingezeichnet ist der Anstieg vom Minimum bis zum Maximum. Wie zu sehen, schreibt die ICC diesen Anstieg einfach fort und ignoriert den folgenden Rückgang. Diese Schwankungen um die lineare Trendlinie sind offensichtlich von CO2 völlig unabhängig, sehr wohl aber vom Schwabe Zyklus der Sonne.

Nicht durchdachte Modelle in Österreich

Der ORF verbreitet gerade wieder Jubelmeldungen: „Klimaneutralität bis 2040 ist machbar und durchaus realistisch. Allerdings braucht es dafür tiefgreifende, rasche Veränderungen im Energiesystem und damit eine breite Unterstützung in Politik, Bevölkerung und Industrie.“

Dies zeige das Projekt NetZero2040, bei dem vier kosteneffiziente Szenarien entwickelt wurden, mit denen die Erreichung der nationalen Klimaziele möglich sei. Bis 2040 wolle Österreich ja klimaneutral sein.

In dem Projekt werden einfach Behauptungen aufgestellt und Linien gezeichnet. Im Prinzip geht alles zurück, außer die Stromerzeugung durch Wind:

„Die Ergebnisse zeigen, dass für das Ziel der Klimaneutralität in allen Szenarien der Ausbau der Stromerzeugung bis 2030, vor allem durch Windkraft, sehr schnell erfolgen muss – nämlich um 60 % schneller als im Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz (EAG) vorgesehen. Und auch doppelt so schnell wie der rasante Wasserkraftausbau in Österreich im vergangenen Jahrhundert. Je nach Energiequelle sind unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen. „Zu viel Sonnenenergie kommt – im Vergleich zu Windkraft – unnötig teuer“, erklärt Daniel Huppmann vom IIASA, „denn Sonnenenergie hat dasselbe Problem wie Laufwasserkraft: Sie erzeugt Strom mehrheitlich im Sommer. Wind hingegen bläst das ganze Jahr über – und auch in der Nacht.“

Der letzte Satz ist ja noch realistisch. Weltweit wird der Ausbau von Windparks zurück gefahren, da sie wenig leisten und die Kosten nicht decken können. Und woher zB in Wien 3 bis 4 Millionen Kilowatt Spitzenleistung kommen sollen nach Abschaltung der CO2 Produzenten in Simmering, verschweigen uns die Autoren des Papierchens schamhaft. Auch zur nötigen Aufrüstung der Netze findet sich nichts.

Dabei soll alles Strom werden: „Neben dem Ausbau der erneuerbaren Energien ist es laut Martin Baumann von der Österreichischen Energieagentur auch erforderlich, den Austausch fossil betriebener Fahrzeuge und Heizungen so zügig wie möglich durchzuführen. Sprich: Elektroauto statt Verbrennermotor, Wärmepumpe statt Gastherme.“

Woher soll der benötigte Strom kommen? Im Sommer alles denkbar, im Winter nicht. Was wenn eine Woche bei minus 20 Grad weder Sonne scheint noch Wind weht? Längere Blackouts sind da unvermeidlich mit entsprechenden gesundheitlichen Folgen und massiven Anstieg der Todesfälle und wahrscheinlich Unruhen.

Herrscht da völlige Inkompetenz? Oder stehen andere Absichten dahinter?


Kommentare

Eine Antwort zu „Die „Energiewende“ kann nur durch reduzierte Bevölkerung gelingen“

  1. Ich denke, da spielen mehrere Faktoren zusammen.
    Seitens der Grünlinge steht ideologischer Schwachsinn auf Rang 1 .

    Für die Batterie-Hersteller ist das natürlich ein „window of opportunity“.

    Wobei zu bedenken ist:
    Die weitaus größere „Opportunity“ wäre ein Fusions-Reaktor

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