Berlins Panzer-Politik: Deutsche stehen mit Leopard-2-Lieferung an Ukraine allein da

Da ist jetzt wohl etwas schief gelaufen: Ein NATO-Land nach dem anderen sagte jetzt doch den Verkauf von Leopard-2-Panzern an die Ukraine ab, nun steht Deutschland alleine als Panzer-Lieferant da – und sorgt damit zusätzlich für außenpolitische Brisanz.

Das sind die aktuellen Fakten zu der groß angekündigten Panzer-Lieferung der NATO-Staaten an die ukrainischen Streitkräfte:

Neben der deutschen Zusage zur Lieferung von 14 Leopard 2 A6 gibt es demnach bislang nur aus Portugal die Ankündigung, drei (!) solcher Panzer zur Verfügung zu stellen, berichtet aktuell das deutsche Nachrichtenmagazin Focus.

Weitere Leopard 2 A6 seien derzeit nicht im Gespräch, sagt der deutsche Verteidigungsminister Boris Pistorius. Bei Panzern vom Typ Leopard 2 A4 aus Polen gebe es möglicherweise Probleme, was den Zustand und die Einsatzfähigkeit des Kriegsgeräts angehe. Polen hatte 14 Panzer zugesagt – eine schnelle Lieferung ist nun allerdings unwahrscheinlich.

Kanada hat drei und Norwegen hat acht Leopard 2 versprochen, Spanien wolle zwischen vier und sechs liefern, doch auch aus Madrid fehle noch immer die offizielle Zusage.

Fazit: Neben den deutschen 14 Leopard 2 A6 rollen nur noch drei weitere aus Portugal in die Ukraine.

Das Duplizieren

Die Niederlande und Dänemark wollen trotz einer ersten Zusage nun doch überhaupt keine Leopard-2-Panzer mehr liefern. Die Niederlande hatten zuvor 18 von Deutschland geleaste Leopard 2 in Aussicht gestellt, die Teil des deutsch-niederländischen Bataillons sind. Diese stünden nicht für die Ukraine zur Verfügung, berichtet die Welt.

Aus dänischen Regierungskreisen hieß es dazu, dass das Land keinen seiner modernen 44 Leopard-2-A7-Panzer liefern werde. Zugleich wird klar, dass auch Finnland keine Panzer bereitstellt, solange das Land nicht Teil der NATO sei, das gelte auch für Schweden, das bislang ohnehin keine Leopard-Panzer liefern will.

Somit ist nur die Lieferung von 17 Leopard-2-Kampfpanzern an die Ukraine fix. Dabei zeigt sich mittlerweile, dass die Einschulung der ukrainischen Mannschaften trotz “Turbo-Kurs” auch noch zwei Monate dauern werde.

Und: Die USA stellten bereits vor wenigen Tagen klar (der eXXpress berichtete), dass ihre zugesagten M1-Abrams-Kampfpanzer frühestens zum Jahreswechsel 2023/2024 in Europa eintreffen werden.

Die deutsche Regierung steht nun mit ihrer Panzer-Politik ziemlich alleine da – was außenpolitisch insofern extrem brisant ist, da in der Russischen Föderation niemals vergessen wird, dass Deutschland im II. Weltkrieg für den Tod von 27 Millionen russischen Bürgern verantwortlich war.


Kommentare

4 Antworten zu „Berlins Panzer-Politik: Deutsche stehen mit Leopard-2-Lieferung an Ukraine allein da“

  1. Was macht die Ukraine mit den Panzern ?
    Verkaufen an Nationen, die am Know-How interessiert sind ! ! !

    1. Know how? Sicher nicht! Bei den Schrottkisten ist sicher alles bis ins kleinste Detail bekannt!

      Nein,da geht´s ausschließlich ums Verkaufen an Nationen, die das meiste dafür löhnen!

    2. ! Ösis gewannen 2017 die „Strong Europe Tank Challenge“ mit Leopard !
      gegen Amis mit M1 Abrams oder die Franzosen mit Leclerc

      Von 8. bis 11. Mai 2017 fand in Grafenwöhr in Deutschland die „Strong Europe Tank Challenge” (SETC) statt. Die SETC ist ein von der US-Army veranstalteter Wettkampf für Kampfpanzer. Das österreichische Bundesheer nahm heuer zum ersten Mal mit 16 Soldaten des Panzerbataillons 14 aus Wels an diesem Wettkampf teil und erreichte den ersten Platz.

      1. Toll! Da haben sie wohl einige wenige auf Vordermann gebracht und den Rest ausgeschlachtet um diese als Ersatzteillager zu verwenden?

        Dass nichts funktioniert ist doch zum Teil einer Nicht-Einsatzfähigkeit geschuldet!

        Habe Scott Ritters Beurteilung bezüglich NATO und Mitgliedstaaten auch gesehen!

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