Kiew übergibt Truppen überlebenswichtige Waffe

Jede Einheit soll sie bekommen

Dieses Bild veröffentlichte Digital-Minister Mychajlo Fedorow dazu

Seit der großangelegten Invasion der russischen Truppen baut die Ukraine besonders intensiv eigene Strukturen in der Verteidigungsindustrie auf. Innovationen der elektronischen Kriegsführung haben mittlerweile eine hohe Bedeutung und retten viele Leben. Alle Truppenteile sollen deswegen Störgeräte bekommen.

Kiew stattet seine Truppen laut eigenen Angaben mit selbst entwickelten Störgeräten aus, um feindliche Drohnen vom Himmel zu holen. Sowohl die russischen Streitkräfte als auch Ukrainer setzen massiv auf den Einsatz von Drohnen. Die Copter erfolgreich zu stören („jammen“) ist überlebenswichtig auf dem Schlachtfeld und hat mit der Zeit immer mehr an Bedeutung gewonnen.

Laut Mychajlo Fedorow, dem ukrainischen Minister für digitale Transformation, werden aktuell 2000 Einheiten eines Störgeräts übergeben, das eine kurze Reichweite hat. Er geht davon aus, dass Zehntausende Leben und Kriegsgerät wie Panzer durch die modernen Mittel der elektronischen Kriegsführung gerettet werden. Das setzt allerdings voraus, dass es den Russen nicht gelingt, die Störsignale zu umgehen.

Kiew braucht die militärische Hilfe aus den Vereinigten Staaten, um den Verteidigungskampf aufrechtzuerhalten

In den USA steht die Abstimmung über das 60-Milliarden-Dollar-Hilfspaket für die Ukraine bevor. Die Chancen stehen trotz krakeelender ultrarechter Republikaner gut. Kiew hat mehrfach deutlich gemacht, dass die Hilfen überlebenswichtig sind. Doch wie sehen sie überhaupt genau aus?

Die ukrainischen Truppen wehren sich aktuell weiter tapfer gegen die täglich an mehreren Frontabschnitten leicht vorstoßenden russischen Truppen. Doch laut Präsident Selenskyj haben die Verteidiger fast keine Artilleriemunition mehr, bei einem kürzlichen Angriff auf ein Wärmekraftwerk sollen den dortigen Soldaten sogar die Flugabwehrraketen ausgegangen sein. Die Abstimmung über das 60-Milliarden-Dollar-Hilfspaket in den USA ist Kiews große Hoffnung. Und es sieht gut aus: Die Mehrheiten für die Hilfen sind nahezu sicher. Auch wenn das ultrarechte Lager um Marjorie Taylor Greene gerade erneut alles versucht, um für Ärger zu sorgen.

Die Republikanerin hat bereits vor Wochen einen Antrag für die Absetzung ihres Kollegen, Repräsentantenhaus-Sprecher Mike Johnson, eingereicht, der das Paket am Samstag zur Abstimmung stellt. Aktuell will Taylor Greene mit einem Änderungsantrag erreichen, dass alle, die für das Milliarden-Paket stimmen, in das ukrainische Militär eingezogen werden.

Viele Abgeordnete dürften sich von solchen Spielchen nicht beeindrucken lassen. Denn die Lage ist zu ernst. Es geht um das Überleben der Ukraine, das ist sowohl bei den Demokraten als auch Republikanern bekannt. Repräsentantenhaus-Sprecher Johnson, der kürzlich sogar von Donald Trump unterstützt wurde, sagte dem US-Sender C-Span: „Ich denke, dass die Bereitstellung tödlicher Hilfe für die Ukraine gerade jetzt von entscheidender Bedeutung ist. Wir können damit keine Politik machen.“ Doch wie sieht die Unterstützung überhaupt aus, die Kiew aus der brenzligen Lage holen soll?