Nackte Panik bei VW: Chinas Angriff auf den europäischen Automarkt

(von Alexander Schwarz)

Die “BYD Explorer” mit Fracht vor ihrer Beladung im Januar im Hafen von Shenzen

Am Montag ließ sich in Bremerhaven eindrucksvoll ein weiterer Etappenschritt in der unaufhaltsamen Ablösung Deutschlands und Europas von der industriellen Weltbühne beobachten. Mit der Einfahrt der „BYD Explorer“ begann der chinesische Elektroautohersteller BYD, der bereits Weltmarktführer ist, seine Expansion nach Europa. Dort spielt er bislang zwar noch keine Rolle; die „BYD Explorer“ mit ihren rund 3.000 Fahrzeugen an Bord ist allerdings nur das erste Schiff einer ganzen Flotte, die einen Generalangriff auf den europäischen Markt starten soll. In wenigen Jahren will man zu den fünf größten Anbietern auf dem europäischen Automarkt gehören. Auch der chinesische Staatskonzern SAIC will mit ganzen Flotten von Autoschiffen angreifen. Und schließlich haben die chinesischen Hersteller auch bereits damit begonnen, in Europa selbst zu produzieren.

Bei Volkswagen bricht deswegen bereits die nackte Panik aus. Gegenüber seinen Führungskräften beschrieb VW-Marken- und Konzernvorstand Thomas Schäfer die Lage als „prekär“. Den Wettbewerbsdruck durch die Chinesen, die kaum in die USA, sondern fast ausschließlich nach Europa expandierten, müsse man aushalten. VW stehe vor der schwierigsten Phase seiner jüngeren Unternehmensgeschichte. Die Lage sei deswegen so dramatisch, weil dieser Wettbewerb mit der neuen Konkurrenz sich in einer Zeit verschärfe, in der die Weltwirtschaft sich zusammenziehe, die Kaufbereitschaft insbesondere für Autos abnehme und die Preise erodierten. „Wir müssen mit aller Macht versuchen, uns zukunftsfähig aufzustellen, hier gibt es keine Pause“, schärfte er seinem Managment ein.

Nichts entgegenzusetzen

Das probate Mittel sind Kostensenkungen durch verstärkte Altersteilzeit, Reduktion von Überstunden, Personalabbau, eine Verschlankung des Managements und eine effizientere Logistik. Trotz der bisherigen Bemühungen in dieser Richtung habe man die größten Herausforderungen noch vor sich, so Schäfer weiter. „Nach vorn gibt es keine Entwarnung – im Gegenteil“, sagte er. Das klingt markig – allerdings ist nicht zu erwarten, dass VW dem chinesischen Siegeszug etwas entgegenzusetzen hat. In China selbst hat BYD VW bereits als Marktführer abgelöst, und für 2023/24 rechnet der Konzern mit einer Steigerung des Nettoergebnisses um bis zu vier Milliarden Euro – das wären 75 bis 87 Prozent.

Von solchen Zahlen können Unternehmen im weitgehend heruntergewirtschafteten Europa nicht einmal mehr träumen. Anstatt eigene Akzente zu setzen, haben Autohersteller in Deutschland sich von der Regierung durch Subventionen kaufen lassen und unterstützen daher die wahnwitzige Klimaagenda, die ihnen mittelfristig das Genick bricht. Dem völlig irrsinnigen europaweiten Aus des Verbrennermotors ab 2035 haben sie zugestimmt und damit ihren technischen Vorsprung auf diesem Gebiet weggeworfen, der nun ebenfalls gerne von den Chinesen übernommen wird. Diese Fehler lassen sich nicht mehr korrigieren, zumal Europa ohnehin überall stagniert und auf keinem Gebiet noch Selbstbehauptungswillen erkennen lässt.



Kommentare

3 Antworten zu „Nackte Panik bei VW: Chinas Angriff auf den europäischen Automarkt“

  1. Es ist bedrückend, wie locker die Grünlinge überall, wo sie in die Nähe der Macht kommen, für nicht gut zu machenden Schaden sorgen [haare-rauff]

  2. Die USA lassen die produzierenden Chinesen offenbar nicht so einfach ins Land!
    Hätten wir nicht, um ähnlich stark auftreten zu können Mit, Ja zum EU Beitritt gestimmt ?

    Gemacht haben sie in kürzester Zeit das genaue Gegenteil – das nennt sich in meinen Augen schlicht und ergreifend VERRAT!

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