Alles nach Plan

Nach Nordstream-Aus erreichen
US-Flüssiggasexporte Rekordniveau

Kompressorstation einer Flüssiggaspipeline im US-Bundesstaat Utah

Weniger als zwei Jahre nach Beginn des Ukraine-Krieges ist zwar noch kein Ende der Kampfhandlungen in Sicht, dafür können die USA jedoch schon jetzt als der große ökonomische Gewinner gelten. Im vergangenen Jahr sind sie zum weltgrößten Exporteur von Flüssiggas (LNG) aufgestiegen und haben die bis dahin führenden Lieferanten Australien und Katar übertroffen. 2023 exportierten die USA den Rekordwert von insgesamt 91,2 Millionen Tonnen LNG. Die massive Produktionserhöhung ist auf die Wiederinbetriebnahme der Anlage Freeport LNG in Texas im vergangenen Jahr zurückzuführen, die nach einem Brand und einer Explosion im Juni 2022 monatelang stillgelegt werden musste. Erstmals seit 2016 ging die in Katar erzeugte LNG-Menge zurück. Das Minus von 1,9 Prozent führte zum Rückfall des Landes auf den dritten Platz zurück. Australien steht mit kaum veränderten Exporten seit 2022 auf Platz zwei.Die USA, die 2016 überhaupt erst mit dem Export von LNG begonnen haben, sind entschlossen, die neu erworbenen Spitzenplatz zu behalten und auszubauen. 2024 sollen in den Bundesstaaten Louisiana und Texas entstehen. Damit wäre die Lieferung weiterer 38 Millionen Tonnen Flüssiggas pro Jahr möglich. Auch die US-Ölproduktion erreichte 2023 mit 13,25 Millionen Barrels pro Tag einen neuen Rekord.

Danke, Scholz: Erpressbares Deutschland blecht für überteuertes LNG

Während sich die USA auf dem Gebiet der Energiepolitik also anschicken, dauerhaft die Weltspitze zu übernehmen, macht sich Deutschland als deren getreuer Vasall völlig von Gas- und Stromexporten abhängig und manövriert sich selbst in eine Falle aus explodierenden Preisen und einem niemals zu befriedigenden Strombedarf. Der Atomausstieg und die fieberhaft ausgebaute, aber völlig unzureichende Windenergie haben zu einer energiepolitischen Hilflosigkeit geführt, die Deutschland abhängig und damit erpressbar gemacht hat. Direkt nach Beginn des Ukraine-Krieges tat die Ampel-Regierung alles, um sich, zum eigenen schweren Nachteil, von den günstigen russischen Gaslieferungen zu lösen. Stattdessen bettelt man bei islamischen Diktaturen um Flüssiggas, bemüht sich um den Ausbau der eigenen Infrastruktur und importiert vor allem auch sündhaft teures LNG aus den USA. Danke, “Scholz & Friends”!

Dies wirft natürlich erneut die von der Ampel-Regierung totgeschwiegene Frage nach den Urhebern der Sprengung der Nordstream-Pipelines im September 2022 auf. Vor einem knappen Jahr hatte der US-Enthüllungsjournalist Seymour Hersh für Aufsehen gesorgt, als er die US-Regierung von Joe Biden als Urheber des Anschlags bloßstellte. Dabei hatte er sich auf Geheimdienstquellen berufen. Den USA war die billige deutsche Gasversorgung aus Russland seit jeher ein Dorn im Auge. Wenn auch wahrscheinlich nie herauskommen wird, was damals wirklich geschah, kann man zumindest konstatieren, dass die USA der mit Abstand größte Profiteur der Sprengung sind – wie überhaupt vom gesamten Ukraine-Krieg. Deutschland dagegen ist, wie immer, der größte Verlierer.


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