Lateinamerikas linke Regierungen haben zu Israel ohnehin ein ambivalentes Verhältnis. Mit den Angriffen auf den Gazastreifen wachsen die Spannungen. Bolivien bricht die diplomatischen Beziehungen zu Israel ab, die es erst vor drei Jahren wieder aufgenommen hatte.Bolivien hat die diplomatischen Beziehungen zu Israel wegen dessen Angriffen auf den Gazastreifen abgebrochen. Das südamerikanische Land habe die Entscheidung „in Ablehnung und Verurteilung der aggressiven und unverhältnismäßigen israelischen Militäroffensive im Gazastreifen und der Bedrohung des internationalen Friedens und der Sicherheit“ getroffen, erklärte das bolivianische Außenministerium. Gleichzeitig wurde ein Ende der Angriffe auf den Gazastreifen gefordert. Die radikalislamische Hamas begrüßte die Ankündigung, aus Israel gibt es bislang keine Reaktion. Die Mitteilung wurde nach dem Treffen von Präsident Luis Arce mit dem palästinensischen Botschafter veröffentlicht. Davor hatte der ehemalige Präsident Evo Morales die Position der Regierung kritisiert und den Abbruch der Beziehungen zu Israel verlangt. Israel und Bolivien hatten erst im Jahr 2020 die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen und den Ausbau der Zusammenarbeit der beiden Länder beschlossen. Morales hatte die Beziehungen davor 2009 wegen des israelischen Militäreinsatzes im Gazastreifen abgebrochen. Chile und Kolumbien beordern Botschafter zurückDerweil beorderten Chile und Kolumbien ihre Botschafter für Konsultationen zurück. „Chile verurteilt die Militäroperation im Gazastreifen auf das Schärfste und stellt mit großer Besorgnis fest, dass dieser Einsatz, der eine kollektive Bestrafung der palästinensischen Zivilbevölkerung darstellt, die grundlegenden Normen des Völkerrechts nicht einhält“, heißt es in einer Mitteilung des chilenischen Außenministeriums.