Südafrikanische Regierung plant Zuteilung nach Hautfarbe: Kein Wasser mehr für weiße Farmer

  • Ein radikale Regierungsplan in Südafrika soll den Zugang zu Wassernutzungslizenzen entlang von Hautfarben regeln.
  • Weiße würden dem Entwurf zufolge diskriminiert werden.
  • Viele weiße Agrarunternehmern und Farmer dürfte dann ohne Wasser dastehen – oder gezwungen sein, ihre Unternehmen zu verkaufen.

Das südafrikanische Ministerium für Wasser und Abwasser (Department of Water and Sanitation, DWS) hat vor kurzem einen Verordnungsentwurf veröffentlicht, der die Handhabung von Anträgen auf Wassernutzungslizenzen radikal neu regeln soll – und zwar entlang von Hautfarben.

Dem Verordnungsentwurf zufolge müssen bestimmte Unternehmen, die Wassernutzungslizenzen für die Entnahme oder Speicherung von Wasser beantragen, in Zukunft Unternehmensbeteiligungen von bis zu 75 Prozent an schwarzen Südafrikanern haben, damit solche Lizenzen erteilt werden können. Solche Quoten nach Hautfarben sind nicht nur rassistisch, sondern auch völlig fernab der Realität in der südafrikanischen Landwirtschaft: Denn die überwälitgende Mehrheit der Farmer im Land ist weiß. Das bedeutet, dass die Agrarunternehmen weißer Farmer in vielen Fällen keinen Zugang zu Wasser mehr hätten. Oder de facto gezwungen wären ihr Land und Unternehmen an schwarze Farmer zu verkaufen. 

Bauernverbande befürchten Folgen für die Ernährungssicherheit sollten diese Regelungen in der jetzigen Form verabschiedet werden – sie hätten verheerende Auswirkungen auf die Fähigkeit des Agrarsektors, das Land sicher mit Nahrungsmitteln zu versorgen. Denn die alleinige Fokussierung auf die ethnischen Eigentumsverhältnisse unter Ausschluss aller anderen relevanten Faktoren würde den Verlust der Wassernutzungsrechte für viele kommerzielle landwirtschaftliche Betriebe bedeuten.

Die vorgeschriebene Mindestbeteiligung schwarzer Südafrikaner von 25 Prozent, 50 Prouent oder 75 Prozent, die für die Erteilung einer Wassernutzungslizenz erforderlich ist, hängt von der Menge des entnommenen oder gespeicherten Wassers bzw. von der Fläche ab. 

Die vorgeschlagenen Regelungen werden als der bisher radikalste und weitreichendste Versuch der südafrikanischen Behörden gesehen, die demografischen Verhältnisse in Bezug auf die Wassernutzung in Südafrika zu ändern. Die Land- und Forstwirtschaft scheint das Hauptziel der vorgeschlagenen Verordnungen zu sein. Auf den Agrarsektor entfallen etwa 60 Prozent des gesamten Wasserverbrauchs in Südafrika.