Wie bitte? Bezirksgericht Kiew ermittelt gegen Selenskyj wegen Hochverrats

Der ukrainische “Diener des Volkes”, Wolodymyr Selenskyj, sieht sich neuen Unbilden ausgesetzt: Das Bezirksgericht Kiew ermittelt gegen ihn. Der Tatvorwurf ist keine Kleinigkeit. Es geht um Hochverrat. Die Sache ins Rollen brachte der 34-jährige ukrainische Parlamentsangeordnete Geo Leros.

Der fraktionlose Abgeordnete wirft dem volksdienlichen Wolodymyr Selenskyj Hochverrat vor. Gemeinsam mit hochrangigen Staatsbeamten soll Selenskyj russische Agenten des FSB im SBU eingeschleust haben. Der SBU ist der ukrainische Geheimdienst, dessen langjähriger Chef Iwan Bakanow gewesen ist, ein Kindheitsfreund Selenskyjs. Der Vorwurf stand schon länger im Raum. Selenskyj-Freund Bakanow jedoch war im Juli 2022 als Chef des SBU entlassen worden und wurde durch Iwan Maljuk ersetzt. Der wiederum ist schon von seinem Erscheinungsbild her das krasse Gegenteil zu Bakanow, welcher eher die Aura eines feingeistigen Intellektuellen verströmte. Maljuk gemahnt optisch mehr an eine Metzgerseele und ist offensichtlich nicht geneigt, mit Wolodymyr Selenskyj weiterhin gemeinsame Sache zu machen.

Jedenfalls hat Geo Lero, der fraktionslose Abgeordnete, erreicht, daß das Bezirksgericht in Kiew nun tatsächlich die Einleitung von Ermittlungen anordnete, in deren Rahmen Selenskyj als Hauptakteur befragt werden soll. Aber nicht nur er, sondern auch Andrei Jermak, der Leiter jenes Präsidialamtes, aus dem vor Monaten bereits der ehemalige Berater Olekseji Arestovich seiner ungeschönten Berichte zur militärischen Lage wegen entfernt worden war, sowie eben Selenskys Kindheitsfreund, der ehemalige SBU-Chef Bakanow und Ruslan Demtschenko, der stellvertretende Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates. Aus einem jüngst bekannt gewordenen Video mit Jermak und Selenskyj läßt sich anhand des Umgangstones zwischen den beiden schließen, daß wohl Jermak als Leiter des Präsidialamtes Selenskyjs Chef sein muß, nicht umgekehrt. Die Körpersprache der beiden Akteure unterstreicht diesen Eindruck. Auf alle gelten oben Genannten in dem Ermittlungsverfahrten als die Hauptakteure.

Über den Abgeordneten Geo Leros berichtete die “Süddeutsche Zeitung” (SZ) bereits im Jahr 2020. Schon damals hatte Leros den Leiter des Präsidialamtes, Andrei Jermak also, verdächtigt, zusammen mit seinem Bruder höchste Ämter für mehrere Millionen Dollar angeboten zu haben. Vor drei Jahren jedoch führte das nicht dazu, daß Jermak lange Verhöre beim ukrainischen Geheimdienst SBU, dem staatlichen Ermittlungsbüro GBR oder dem Anti-Korruptionsbüro Nabu über sich ergehen lassen mußte, sondern Geo Leros, der Abgeordnete, wurde wegen seiner Behauptungen über Jermak verhört. Geo Leros behauptete damals, er sei im Besitz von Videos, die bei versteckt aufgenommenen Gesprächen in Kiewer Restaurants und Straßen aufgenommen worden seien.

Die Luft könnte dünn werden

In den Filmen sei zu sehen, wie Jermaks Bruder Denis zwischen August und Oktober 2019 mit Interessenten über den Verkauf hoher Posten bei Eisenbahn, Zoll, Steuerdienst und im Ministerium für Infrastruktur verhandelt habe. Auch um eine mögliche Ernennung zum Gouverneur der Region Ternopil sei es gegangen – und zwar zum Preis von zwei bis drei Millionen Dollar. Die Videos aus dem Jahr 2019 seien von Denis Jermaks Mitarbeiter Dmitrij Schtanko aufgenommen worden, so Leros, die möglichen Bestechungsdeals hingegen seien von einem anderen Mitarbeiter, Sergej Schumskij, ausgehandelt worden.

Die  SZ im Jahr 2020: “Am 8. April beschrieben diese beiden” – also Schtanko und Schumskij – “dem Journalisten Bihus das Schema “Staatsposten gegen Bestechung” und bekräftigten, Stabschef Jermak – bis zum 11. Februar Selenskijs außenpolitischer Chefberater – habe persönlich teilgenommen und profitiert. Zwar sei keiner der Zahler bisher ernannt, doch in eine Art personelle Reserve aufgenommen worden.” Im Mai 2023 scheint sich das Blatt insofern gewendet zu haben, als daß nicht mehr gegen Geo Leros, den fraktionslosen Abgeordneten ermittelt wird, sondern gegen diejenigen, die er beschuldigt hatte. Inwieweit die Ermittlungen des Bezirksgerichts in Kiew gegen Selenskyj et al von Erfolg gekrönt sein könnten, steht im Augenblick noch in den Sternen. Es geht im Grunde wohl um einen Machtkampf zwischen der Präsidialebene und der Justiz, wobei es inzwischen so zu sein scheint, daß die Justiz nach dem Rauswurf von Selenskyj-Freund Bakanow als SBU-Chef den ukrainischen Geheimdienst auf ihrer Seite hätte. Die Luft könnte dünn werden für Selenskyj. Der Vorwurf des Hochverrats ist schließlich kein Pappenstiel.

Sollte sich bewahrheiten, daß Selenskyj tatsächlich Mitarbeiter des russischen Geheimdienstes FSB beim ukrainischen SBU eingeschleust hat, käme das einer internationalen Medienbombe gleich, die zu einer politischen Kernschmelze im “Wertewesten” führen müsste. Schließlich hätte man dann Abermilliarden an Hilfen und Gerät für ein Land bereitgestellt, dessen Präsident als “Diener des Volkes” in Wahrheit ein russischer Kollaborateur gewesen wäre. Man darf deshalb wohl getrost davon ausgehen, daß die Vorgänge am Bezirksgericht zu Kiew von den US-Geheimdiensten bereits mit panischem Interesse beobachtet werden. Der westliche Medien-Mainstream hält sich unterdessen noch bedeckt und berichtet gar nicht über die brisanten Neuigkeiten aus Kiew.

Unterdessen in Mexiko…

Wie Clayton & Natali Morris in ihrer Sendung “Redacted” gestern berichteten, hat ein mexikanischer Nachrichtensender ein Video mit amerikanischen Flugabwehrraketen des Typs Javelin gezeigt, die ursprünglich als Waffenlieferung für die Ukraine gedacht gewesen waren. Die Javelins vom Typ “Raytheon FGM 148” mit einem Preis im Millionenbereich pro Stück befinden sich nunmehr in den Händen eines mexikanischen Drogenkartells – und kein Mensch kann sich offiziell erklären, wie sie dort hingekommen sein sollen. Inoffiziell natürlich schon. “Waffen für die Ukraine” sind schließlich bereits auf dem afrikanischen Kontinent gesichtet worden – und die “souveräne Nation Ukraine” gilt nicht umsonst als die korrupteste Nation auf dem gesamten Globus. Was es den USA auch über die Maßen erleichtert haben dürfte, dort in der Weise Fuß zu fassen, wie es ihnen offenbar gelungen ist. Es wird spannend, was die Zukunft Selenskyjs betrifft. Korruption ist offenbar ebenfalls eine Medaille mit zwei Seiten.


Kommentare

Eine Antwort zu „Wie bitte? Bezirksgericht Kiew ermittelt gegen Selenskyj wegen Hochverrats“

  1. Da wird sich noch einiges tun, es wird gemunkelt, daß es US-Instruktoren in der Ukraine waren, welche alles was an Vermögen bzw Spendengeldern da war, verschoben hatten auf „Off-shore Konten“.

Schreibe einen Kommentar