Vulkan-Ausbruch in Italien

„Riesige Lavasäule“ aus dem Ätna verursacht pechschwarze Straßen und Autos

Italiens aktivster Vulkan bricht wieder aus: Am Sonntagabend (21. Mai) schießt der Ätna eine dichte Aschewolke in die Luft über Sizilien; und sorgt damit für Flugausfälle.

Update vom 22. Mai, 10.26 Uhr: Mit einer dunklen schwarzen Schicht sind Autos und Straßen nach dem Vulkanausbruch überzogen. Der 3.330 Meter hohe Vulkan Ätna auf Sizilien schleuderte Asche und erbsengroße Pyroklasten sogenannte Lapilli in den Himmel. Wegen des explosiven Vulkanausbruchs und der Aschewolke stellte der nahegelegene Flughafen Catania alle Starts und Landungen aus Sicherheitsgründen ein. Seit 9 Uhr am Montagmorgen läuft der Betrieb mit Einschränkungen wieder, teilt der „Aeroporto di Catania – Sicilia“ auf seiner Facebookseite mit. Passagiere sollten sich jedoch weiterhin auf Verspätungen einstellen.

Wo befindet sich der Lavastrom des Ätna auf Sizilien? Hoffen auf besseres Wetter

Nachdem Vulkan-Ausbruch in Italien gibt es am Ätna einen Lavastrom aus dem Krater aus der Südost-Seite. Experten beobachten die Situation ausgebrochenen Vulkans auf Sizilien genau. Doch Wolken versperren die Sicht auf den Vulkangipfel. Eine genaue Position der Lavafront sei zunächst noch nicht möglich, berichtet die italienische Nachrichtenagentur Ansa unter Berufung auf das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie. Das „Eruptionsphänomen“ kann demnach als abgeschlossen betrachtet werden. Es war eine riesige Lavafontäne mit einer über 10 Kilometer hohen Eruptionssäule, die über ein paar Stunden anhielt, twittert Vulkanologe Boris Behncke.

Der italienische Katastrophenschutz hat am 18. Mai 2023 „Alarmstufe Gelb für den Vulkan Ätna“ angehoben. Da eine „geringer bis mittlerer Eruptionsaktivität“ bestehe. Die Alarmstufen – Grün, Gelb, Orange und Rot – beschreiben den Aktivitätszustand des Vulkans. Alarmstufe Gelb fördere einen besseren Austausch zwischen der Wissenschaft und den Katastrophenschutzstrukturen.

Ätna auf Sizilien – der aktivste Vulkan in Europa

Der Ätna ist 3.330 Meter hoch und liegt in der Kollisionszone zwischen der Eurasischen Platte und der Afrikanischen Platte auf der Insel Sizilien.

Der Vulkan Ätna kann mehrmals im Jahr in spektakulärer Weise ausbrechen und Lava und Asche hoch über die Mittelmeerinsel schleudern.

Die letzte größere Eruption fand 1992 statt. Doch immer wieder bricht der Ätna kurz aus. Es ist ein Naturschauspiel, wenn der Vulkan Feuer und Asche spukt. Besonders in der Nacht sind Aufnahmen davon immer wieder beeindruckend.

Der Name Ätna kommt aus dem Griechischen „Aitne“ und bedeutet: „Ich brenne“.

Flugzeuge können wegen Vulkanausbruch auf Sizilien weder starten noch landen

Der Vulkanausbruch hat Folgen für den Luftraum auf Sizilien: Der Flugbetrieb am nahegelegenen Flughafen von Catania wurde eingestellt. Eine Sicherheitsmaßnahme. Denn die Start- und Landebahn des am Fuße des Ätnas gelegenen Flughafens CTA sei von Ascheregen verschmutzt worden, hieß es in einer Mitteilung. Der Flugbetrieb werde wieder aufgenommen, wenn die „Sicherheitsbedingungen wiederhergestellt“ seien.

Ob der Vulkanausbruch auch Auswirkungen auf Starts und Landungen anderer Flughäfen haben könnte, ist bislang nicht bekannt. 2011 legte der Ausbruch des Grímsvötn auf Island über mehrere Tage den Flugverkehr über ganz Europa lahm. Tausende Reisende saßen aufgrund der dichten Aschewolke im europäischen Luftraum weltweit fest.

Zivilschutz auf Sizilien alarmiert

Wie die Tageszeitung Repubblica berichtet, sei seit den frühen Morgenstunden ist in der Region ein lautes Grollen zu hören gewesen, und erhöhte Aktivität gemessen worden. Aufgrund des Wetters und dicker Wolken rund um den Vulkangipfel habe man den Ausbruch lange nicht sehen können, erklärte das Nationale Institut für Geophysik und Vulkanologie.

Bilder und Videos zeigten in den sozialen Netzwerken und in den lokalen Medien, wie der Ätna am Abend Asche ausspie. Außerdem war zu sehen, wie Autos und Straßen in dem Gebiet rund um die Städte Catania und Adrano von dem Ascheregen bedeckt wurden. Anwohner berichteten auf der Plattform Telegram von örtlich herabregnender Asche und Staub.

Der italienische Zivilschutz rief sicherheitshalber die Alarmstufe orange aus. Meldungen über Schäden oder Verletzte durch den Ausbruch gab es bislang nicht. Derweil gilt in weiten Teilen des Landes weiterhin die höchste Alarmstufe rot aufgrund des verheerenden Unwetters; auch Sizilien war von den heftigen Regenfällen, die vielerorts zu Überschwemmungen und Erdrutschen führten, betroffen.