Es ist eine der schlimmsten humanitären Katastrophen unserer Zeit: der Krieg im Jemen. Jetzt will Saudi-Arabien offenbar den Krieg beendet, es soll eine Einigung in entscheidenden Fragen gefunden worden sein. Jemen hat nach dem Abkommen zwischen dem Iran und Saudi-Arabien die Chance auf Frieden.
Seit 2015 führt Saudi-Arabien Krieg im Jemen. Unterstützt wird der Krieg gegen die „Huthi-Rebellen“, bei dem laut UN alle Kriegsparteien gegen das Völkerrecht verstoßen, von den USA, Großbritannien und Frankreich. Sie schicken auch logistische Hilfe an Saudi-Arabien. Die Rebellen, die den Westen des Jemen kontrollieren, werden vom Iran unterstützt. Nach dem diplomatischen Durchbruch zwischen den Großmächten im Nahen Osten beendet Saudi-Arabien offenbar den Krieg.
“Krieg beendet”
Der „Iran Observer“ hat am Montag über das Statement jemenitischer Beamter berichtet. So sagten sie: „Der von Saudi-Arabien geführte Krieg gegen den Jemen ist beendet, und es wurde eine Einigung über humanitäre Fragen und die Gewährung von Rechten erzielt; die Verlängerung des Waffenstillstands wird bald bekannt gegeben.“
Österreichs ehemaligen Außenministerin Karin Kneissl, die mittlerweile im Libanon lebt, kommentierte die Pressemeldung: „Kein UN-Koordinator, kein Sondergesandter konnte dies über die Jahre hinweg erreichen. Sehr interessant. Für die Menschen im Jemen eine gute Nachricht, möge die älteste arabische Zivilisation mit dem elegantesten Akzent wieder auferstehen, und möge kein Kind an Hunger leiden!“
Laut UN-Angaben sind aufgrund des Krieges mehr als 2 Millionen Kinder unterernährt. Bis Ende 2020 sind fast 250.000 Menschen an den Folgen des Krieges verstoben. In einer Diskussion auf Twitter sagte Kneissl dann: „Meine Gedanken sind symbolisch, vor einigen Jahren habe ich mehr versucht. Aber die UNO hatte wenig Interesse.“
Naher Osten in Bewegung
Sollte Saudi-Arabien nur kurze Zeit nach dem Deal mit dem Iran – TKP hat ausführlich berichtet – tatsächlich den Krieg beenden, wäre das ein großer diplomatischer Erfolg für China. „The Cradle“ der das Statement aus dem Jemen mittlerweile bestätigt hat, schrieb vor wenigen Tagen noch in einer Analyse, dass „die USA kein Interesse am Frieden“ hätten. Der Krieg zählt zu den aktuell schlimmsten humanitären Katastrophen weltweit.
Die Chancen, dass es nun tatsächlich zu einem Frieden kommt, stehen offenbar wirklich gut. Laut dem Friedensabkommen, hat sich der Iran bereit erklärt, grenzüberschreitenden Angriffe der Huthi-Truppen auf Saudi-Arabien aus dem Jemen einzustellen. Auf der anderen Seite will Saudi-Arabien die Berichterstattung über den Iran durch die von Saudi-Arabien finanzierte “Iran International” einschränken. Das berichtete „Wall Street Journal“ am Wochenende mit Verweis auf Details aus dem Friedensabkommen.
Aus dem Iran ist am Dienstag auch die Meldung zu hören, dass 20.000 Personen, die an den aktuellen regimekritischen Demos teilgenommen hatten, begnadigt wurden. Das sagten iranische Offizielle.
Die westliche Medienwelt schweigt bisher zum diplomatischen Durchbruch im Jemen.
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