Horst Ludwig verstorben – der Pionier eines freien Europas wurde abberufen

60 Jahre ehrenamtlich, idealistisch für seine Sache gekämpft. Ein Leben lang von einem souveränen und starken Europa der Vaterländer geträumt und daran gearbeitet. Ein Fackelträger in widerwärtigen Zeiten.

Am 18. Februar 2023 verstarb Horst Ludwig nach langer Krankheit im 81. Lebensjahr. Damit hat ein Vorkämfer eines visionären und wirklich freien Europas diese Welt verlassen. Es ist erstaunlich, mit welch prophetischer Sicherheit bereits vor 60 Jahren unsere Endzeit von Männern wie ihm vorausgesehen wurde. Er hat als Rufer und Mahner sein Wirken durch die Zeit unbeirrbar fortsetzte, um die Botschaft weiterzutragen.

Nun trat eine weitere Persönlichkeit ab, die im Denken und Handeln eine Welt von morgen vorbereitet hat, indem sie Fackelträger war. Ein Träger, der die zeitlos gültige Idee von Freiheit, Volksherrschaft und Selbstbestimmung annahm, bewahrte, weitertrug und ebenso beizeiten weitergab. Er sah bereits in den 1960er Jahren, dass sich alles auf eine Katastrophe zubewegte, die Politiker unfähig und korrupt waren und nur eine klare Alternative eine nötige Wende herbeiführen wird können.

Die Witwe des Verschiedenen bat mich nach meiner Kondolenz, die traurige Nachricht bekannt zu machen: „Ich wäre Dir sehr dankbar, wenn Du die anderen Kameraden informierst. Wir haben im kleinen Familienkreis Abschied genommen. Die offizielle Verabschiedung wird im Sommer stattfinden.“ (Wer Horst Ludwig kannte, kann an redaktion@info-direkt.eu schreiben, um eine Einladung zur Beisetzung im Sommer zu erfahren.)

In einem Email zur Wintersonnenwende 2022 schrieb mir Horst Ludwig noch im unverkennbaren Stile seines typisch trockenen Humors:

„Gesundheitlich bin ich ja nicht so gut drauf, Ärzte nennen das multimorbid“, was natürlich eine Beschönigung seiner schmerzhaften Lage war, um am Ende anzufügen: „Was Odin sei Dank noch perfekt funktioniert ist mein Kopf.“

Lebensweg

Horst Ludwig wurde 1942 in Pressburg geboren, dessen slowakische Bezeichnung „Bratislava“ er zeitlebens konsequent ablehnte. Seine Familie musste gegen Kriegsende Pressburg verlassen, sein Vater – Christian Ludwig, ein angesehener Baumeister und Architekt – eröffnete in Linz ein Architektenbüro.

Stets habe er sich, auch bedingt durch seine Familiengeschichte, für das deutsche Volkstum, auch außerhalb der Bundesrepublik Deutschland, interessiert und eingesetzt und das Unrecht der kommunistischen Vertreibung nie akzeptiert. So sehr er sich selbst als volkstreu und national empfand, so sehr war er auch überzeugter Europäer, da ihm früh schon bewusst war, dass nur eine gesamteuropäische Lösung die monströsen Probleme der Zukunft bewältigen wird können. Und so ehelichte er auch eine spanische Frau, durch die er eng mit der anti-kommunistischen, nationalen Befreiungsbewegung Spaniens verbunden war. Die Familie lebte fortan, gemeinsam mit den Kindern, in Wien und Spanien – dazwischen lag der Attersee, bei dem er gerne zum Segeln einkehrte.

Horst Ludwig war kein Mann der lauten Worte. Er war ein Mann der Tat, der Organisation und als promovierter Jurist ein Streiter für das Recht. Wenn er sprach, dann mit Bedacht. Es war einer der wenigen Vorträge, bei denen ich anwesend war, im Jahr 2009 bei unserer Siegesfeier, anlässlich unseres gewonnenen Polit-Strafprozesses, wo er sagte:

„Nicht Washington, nicht Moskau, nicht Turbo-Kapitalismus, nicht Stalin-Kommunismus, – sondern ein freies, starkes, selbstständiges, wehrhaftes und weißes Europa! Dafür lohnt es sich zu kämpfen!“

Die Worte könnten heute, angesichts der neuen und aktuellen Bedrohung aus West und Ost, aktueller nicht sein.

Weil hier der Polit-Strafprozess angesprochen wurde: Horst Ludwig wurde 60 Jahre lang für sein idealistisches und politisches Engagement als „Rechtsextremist“ beflegelt und angefeindet. Das perlte an ihm ab. Und das war auch „der Wirtschaft“ damals noch egal, wo er als angesehener und gefragter Industrie-Jurist bei Siemens nie Probleme hatte. Und das war auch juristisch kein Problem, wo er trotz klarer und unmissverständlicher Positionierung nie Probleme hatte – bis auf ein Verfahren im Jahr 2007/08. Gemeinsam mit dem Verfasser dieses Artikels, Info-DIREKT-Herausgeber Michael Scharfmüller, und anderen Angeklagten, wurde Horst Ludwig auf die Anklagebank wegen willkürlich erfundener „Verbrechen gegen das NS-Verbotsgesetz“ gezerrt. Besonders bizarr: Ludwig fungierte als Menschenrechtsanwalt und wurde für juristische Ratschläge des politischen Gesinnungsverbrechens bezichtigt. Alle Angeklagten wurden von allen Vorwürfen freigesprochen und entschädigt.

Horst Ludwig war in den 1960er Jahren Mitbegründer der „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“, deren erster Vorsitzender er wurde und der er bis zu seinem Lebensende angehörte. Horst Ludwig betonte stets: Was Demokratie ursprünglich war und hieß, das ist heute nebensächlich. Wichtig ist, was sie uns heute vorsetzen: Sie behaupten, dass Demokratie die Einflussnahme des Volkes auf die Politik sei. Doch in Wahrheit ist heute Demokratie ein Feigenblatt für Entmündigung und Diktatur. Wenn wir sie beim Wort nehmen, dann muss aber Demokratie dem Wortursprung folgend auch Volksherrschaft lauten. Und das Volk kann nur herrschen, wenn es sich frei und unabhängig eine Meinung bilden kann. All das ist heute nicht möglich, dafür müssen wir kämpfen – ein langer Weg, der aber unausweichlich ist.

In der Satzung der politischen Partei AFP heißt es im § 2 über die Ziele und Zwecke der Partei. Als Ziel der AFP wird eine soziale Politik „auf der Grundlage echter Volks- und Völkergemeinschaft“ angegeben. Es heißt weiter:

„Das Maß aller Dinge ist letztlich die Natur und ihre unverwandelbaren Gesetze. Zur Erreichung einer auf Freundschaft, Beistand, Toleranz und Solidarität beruhenden Ordnung der Menschheit ist die Beantwortung und Lösung der wesentlichen Fragen der Völkerordnung und des friedlichen Zusammenlebens der Völker nicht in inhumaner Irrationalität sondern in den biologischen Gesetzen der Natur zu suchen.“

Horst Ludwig war nie billiger Formel1- oder Fußball-Patriot oder gar Chauvinist, er war bewusster Europäer, der das Europa der Vaterländer, Kulturen und unterschiedlichen Völker bewahren wollte – bewahren vor der Aushöhlung und Zersetzung durch Umerziehung und Verdummung, als auch durch Migrantenansturm aus Afrika und Asien. Er mochte Wagner, Hochprozentiges und Zigaretten, las als junger Mann begeistert Otto Bauer und andere Bücher, er war schon als Bursch beim „Bund Heimattreuer Jugend“ (BHJ) auf Zeltlagern, obwohl er Zeltlager verabscheute, er war begeisterter Jurist und misstraute zutiefst dem österreichischen Rechtsstaat.

Als junger Mann gab Horst Ludwig im September 1966 der Zeitschrift „Kommentare“ ein Interview als Parteivorsitzender der AFP, zu den Zielen der neuen Gruppierung. Darin skizziert er eine grundsätzliche Auffassung des Politischen, was man heute modern als „Metapolitik“ umschreiben würde:

„Unter anderem stört uns, dass die heutige Innenpolitik entartet ist, zumal nicht Meinungen, Auffassungen und Ideen ausschlaggebend sind, sondern die Zugehörigkeit zu einer bestimmten Farbe. Nachdem man auf unterschiedliche Ideen verzichten zu können glaubt, scheint auch das Denken und Nachdenken in Verruf zu kommen. Wir haben also die AFP gegründet, um uns auf größerer Ebene mit grundsätzlichen Fragen der Politik zu beschäftigen.“

Die AFP wolle mit Ideen und Grundlagenarbeit „dazu beitragen, eines Tages mit die Grundlage für eine neue politische Bewegung in unserem Lande zu schaffen“.

Auf die Frage, ob eine neue Bewegung nötig sei, sagte Ludwig 1966:

„Ja, und zwar nicht nur in Österreich, sondern in ganz Europa, dessen Politik zweifelsohne festgefahren ist. Nicht mehr das Ringen von Ideen bestimmt nämlich die Politik, sondern der Kampf um Einfluss und Einkünfte. Die Folge ist, dass nicht die besten Köpfe, sondern einerseits die härtesten Ellbogen und andererseits die weichsten Rückgrate nach oben kommen. Bei den ersten großen Krisen, die meiner Meinung nach kommen werden, werden sich die heutigen politischen Führungskräfte als total unfähig zeigen und das zum Nachteil der gesamten Bevölkerung.“

Der Einsatz für eine nachhaltige Wende wäre kein Sprint, sondern ein Marathon:

„Betrachtet man aber die heutige Politik (Anm.: 1966!) und die Menschen, die sie gestalten, so darf man sicher der Überzeugung sein, dass der Augenblick einer revolutionären Erneuerung kommen wird und muss, und darauf wollen wir uns weltanschaulich vorbereiten, denn die alten Ideologien haben bereits teilweise oder ganz abgewirtschaftet.“

Es gehe um die Schaffung neuer Grundlagen und die Anbahnung neuer politischer Wege:

„Das aber ist keine Angelegenheit von Tagen oder Wochen, sondern braucht seine Zeit. (…) Es ist zwar für junge Menschen schwerer als für ältere, Geduld zu üben, aber einerseits dürfen wir auf die Hilfe und Mitarbeit älterer Freunde, die in ihrem Wesen aktiv und jung geblieben sind, rechnen, und anderseits ist das für uns eine erste Prüfung, die wir uns auferlegen und die wir auch bestehen werden.“

Horst Ludwig hat bestanden. Er ist gestanden. Mehr als sechs Jahrzehnte blieb er seinem Weg treu. Er verfolgte seine Grundlagenarbeit bis zuletzt. Als er älter und grauer wurde, blieb er dennoch vom Wesen her aktiv und jung, ob als Segler, Förderer neuer Jugendbewegungen oder politischer Revolutionär.

Er war ein Vorbild an Beharrlichkeit und ich bin froh, ihn zwei Jahrzehnte lang begleitet haben zu dürfen. Er hat in meinen Jugendjahren über hundert Texte als Menschenrechtsanwalt lektoriert und korrigiert und es ist wohl seinem juristischen Rat zu verdanken, dass ich trotz zahlreicher gerichtlicher Angriffe seitens des Systems nie verurteilt worden bin.

Dr. Horst Ludwig ist nun nicht mehr auf dieser Welt. Er wird in der Seele seines Volkes weiterleben.


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