Berliner Feuerwehr im Ausnahmezustand

Rettungsdienst kurz vor dem Kollaps

Notlage bei der Berliner Feuerwehr: Wegen Personalmangel und Überlastung ist man nicht mehr verlässlich in der Lage alle Notfälle zu versorgen. Zuletzt musste statt eines Rettungswagens sogar ein Löschwagen zu einem ärztlichen Notfall ausrücken. Der Kollaps droht.

In der letzten Woche kam es in Berlin gleich zu mehreren Ausnahmesituationen: Am Montagabend gegen 22 Uhr wurde der Leitstelle ein medizinischer Notfall an der Lahnstraße in Neukölln gemeldet. Das Problem: Ein Rettungswagen stand zu diesem Zeitpunkt nicht zur Verfügung – man musste aus der Not heraus ein Lösch- und Hilfeleistungsfahrzeug zum Einsatz schicken, dessen Besatzung solange Erste Hilfe leistete, bis die Rettungswagen-Besatzung nach 25 Minuten eintraf und den Fall übernehmen konnte. Hätte es zur gleichen Zeit an anderer Stelle gebrannt, hätte das Löschfahrzeug einer anderen Wache eingesetzt werden müssen. Die wichtige Alarm- und Ausrückeordnung kann somit unter Umständen nicht eingehalten werden.

Immer wieder kommen die Einsatzmittel wegen der Überlastung zu spät am Unglücksort an. So kam in Berlin-Lankwitz am vergangenen Samstag ein Rettungswagen erst nach 20 Minuten zur Unfallstelle eines tragischen Busunglücks, bei dem eine 15-jährige Jugendliche unter einem Bus eingeklemmt wurde und verstarb. Ziel ist eigentlich, Einsatzorte innerhalb von maximal zehn Minuten zu erreichen – bei einem Unfall mit Schwerverletzten kann schließlich jede Sekunde über Leben und Tod entscheiden. Doch zum Zeitpunkt des Notrufs, war im gesamten Stadtgebiet kein Rettungswagen frei.

All das sind Ausnahmesituationen, die keine Ausnahme zu bleiben drohen, denn die Kapazitäten der Feuerwehr sind völlig ausgelastet. Wie Feuerwehrchef Karsten Homrighausen Ende November erklärt hatte, steht der Rettungsdienst kurz vor dem Kollaps. Grund dafür ist akut fehlendes Personal und die steigende Belastung. Am letzten Sonntag machte die Berliner Feuerwehr deswegen mit einer Mahnwache auf ihre Situation aufmerksam. Einige Dutzende trafen sich am Roten Rathaus und gaben ihren Unmut kund.

Ob der Protest Konsequenzen nach sich zieht, bleibt abzuwarten – ist aber leider nicht besonders wahrscheinlich, immerhin macht die Feuerwehr schon seit langem auf die unhaltbaren Zustände aufmerksam. Bereits im März 2018 demonstrierten die Lebensretter mit einer Mahnwache vor dem Roten Rathaus, doch getan hat sich bis heute nichts. Der jetzigen Zustand ist im wahrsten Sinne des Wortes lebensgefährlich.


Kommentare

Eine Antwort zu „Berliner Feuerwehr im Ausnahmezustand“

  1. Was ! ?
    Da kann noch jemand mit der Rettung fahren.
    Sofort wegimpfen ! ! ! [ätz]

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