Finnischen Polizei: Waffen für Ukraine tauchen in Nordeuropa auf

Bereits im Sommer warnte Europol, dass in die Ukraine gelieferte Waffen über Kriminelle auch in andere Länder gelangen könnten. Die finnische Polizei bestätigt nun, dass Sturmgewehre vor allem in Nordeuropa auftauchen. Die Polizei hat bereits mögliche Schmuggler im Auge.

Nach Angaben der Polizei in Helsinki sind in die Ukraine gelieferte Waffen bereits in die Hände finnischer Krimineller gelangt. Das seien zum Beispiel Sturmgewehre, sagte Chief Commissioner Christer Ahlgren vom National Investigation Bureau dem finnischen Radio Yle. „Für die Ukraine bestimmte Waffen wurden auch in Schweden, Dänemark und den Niederlanden gefunden“, wurde er zitiert.

Die europäische Polizeiorganisation Europol warnte im Sommer davor, dass Kriminelle Waffen und Munition ins Visier nehmen könnten, die Kiew in großen Mengen als ausländische Militärhilfe erhält. „Wir haben Hinweise darauf, dass solche Waffen auch ihren Weg nach Finnland finden“, sagte Ahlgren.

Die Schmuggelrouten sind eingerichtet. Der Waffenhandel wird zum Teil von internationalen Biker-Gruppen betrieben, die von der Polizei als organisierte Kriminalität eingestuft werden. Die Rockergruppe Bandidos MC zum Beispiel habe Vertreter in jeder größeren ukrainischen Stadt, sagte Ahlgren. Die Tore nach Finnland sind die Häfen, die weniger überwacht werden als die Flughäfen.

Ahlgren erinnerte an die Erfahrungen der Polizei nach den Jugoslawienkriegen der 1990er Jahre. Von dort gelangten geschmuggelte Waffen in viele Länder. „Die Ukraine hat große Mengen an Waffen erhalten, und das ist gut so. Aber mit diesen Waffen werden wir noch Jahrzehnte zu tun haben. Das ist der Preis, den wir zahlen müssen“, sagte der Polizeichef.


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