Nach Big Tech kommt jetzt Big Food: Bill Gates, Microsoft-Gründer, Impfstoff- und Agrarland-Oligarch bewirbt jetzt sein gentechnisch verändertes Saatgut mit der sympathischen Bezeichnung „Magic Seeds“ (magisches Saatgut). “ Seine Stiftung investiert seit über 20 Jahren Millionen US-Dollar in die Umprogrammierung von Getreide-, Mais- und Reissamen zu schnellwüchsigen, gegen Hitze und Trockenheit resistenten Sorten. Öko-Fachkreise sprechen von „Frankenstein-Nahrung“. Gut ins Bild passt da auch die von Gates gepushte Covid-19-Genimpfung, die derselben Denke entspricht.
Startschuss in Afrika
„Wir müssen unserer Einstellung zum Welthungern ändern“, schreibt Gates in einem Essay für seine Stiftung. Es brauche Investitionen in agrarische Forschung & Entwicklung. Sein „magisches Saatgut“ sei die einzige Lösung, den vom Klimawandel verursachten Welthunger zu lösen. Seine Stiftung habe bereits vor 14 Jahren eine Gruppe afrikanischer Ernteforscher unterstützt. Ihr Ziel sei die Entwicklung einer neuen Maissorte gewesen. Das sei der Start für „Magic Seeds“ gewesen.
„Grüne Revolution“ gescheitert
Doch die von ihm und der Rockefeller Stiftung seit 2006 vorangetriebene „Agrarische Transformation“ in Afrika ist völlig fehlgeschlagen. Seine „Allianz für eine Grüne Revolution in Afrika“ (AGRA) hat lokalen Bauern Agro-Industrie, Monokulturen, synthetischen Dünger und genetisch verändertes Saatgut“ aufgezwungen. Endergebnis: In den AGRA-Ländern ist die Armut der Landwirte um 30 Prozent gestiegen. 2020 gründete Gates das Forschungsinstitut „Ag One“. Er will damit Kleinbauern „helfen“, eine High-Tech-Landwirtschaft mit Künstlicher Intelligenz und Gen-Saat zu betreiben. Kritiker sprechen von „Re-Kolonialisierung“.
Bauern im Punjab am Ende
Auch im Punjab, der Korn- und Gemüsekammer Indiens, hat die von der Regierung mit tatkräftiger Beratung von Gates gepushte Agro-Industrie eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Sein Gen-Saatgut kam beim Reis- und Weizenanbau zum Einsatz, Gates lobt in seinem Essay die dortigen Ernteerfolge. Was er verschweigt: Gen-Samen brauchen viel Dünger, und der wiederum fossile Ressourcen. Und er wird auf CO2-intenisven Transportwegen um die Welt transportiert. Ebenso Pestizide, die sich negativ auf die Bio-Vielfalt auswirkt. Die Landwirtschaft im Punjab ist die weltweit am meisten „vergiftete“, die bäuerlichen Gesellschaften zerbrechen an den Folge-Problemen. Fast in jeder Familie gibt es einen Krebsfall. Der Drogenkonsum nimmt zu, weil die Farmer verzweifelt sind.
Verlogene PR-Aktion
Öko-Experten fordern eine Kehrtwende, es gebe Alternativen: Lokale Samenbanken, Kompostiersysteme die den Boden gesund halten und Eingriffe ohne Pestizide, die eine widerstandsfähige Landwirtschaft fördern und so den Bedarf für Nahrungsmittelhilfe reduzieren. André Leu, Experte für ökologische Landwirtschaft, vormals Präsident des „Internationalen Verbandes für Organische Nahrung“ (IFOAM Organics) und Autor einschlägiger Fachliteratur wirft Gates eine verlogenen PR-Aktion vor. Er benenne damit Produkte um, die als „Frankenfoods“ bezeichnet werden.
Hunger bedeutet Profit
Auch Vandana Shiva, auch als „Getreide-Gandhi“ von Indien bekannt, Umweltaktivistin, Autorin zahlreicher Fachbücher und Kämpferin für „Nahrungsmittelsouveränität“ schlägt Alarm: Eine fehlgeschlagene, ungeschickte grobe Manipulation lebender Systeme schaffe keine „magischen Samen“. Die Ursachen für Hunger liegen nicht an einem Mangel von Angebot, sondern darin dass Kleinbauern und Ernährungssouveränität zugunsten von Unternehmensmacht gezielt zerstört wurden. Hunger werde mit Absicht erzeugt und werfe große Profite ab.
Geo-Technik ruiniert Natursysteme
Auch die Lösungen für den Klimawandel, die Bill Gates in seinem Buch „How to Avoid a Climate Desaster“ vorschlage kritisiert sie als „Fake“ und puren „Technologismus“. Mit seinen Stiftungen und Förderungen schaffe er ein mächtiges Interessens-Netzwerk ohne jede Verantwortlichkeit. Bei seinem Anspruch den Klimawandel zu bekämpfen agiere Gates doppelbödig: Er sei Hauptaktionär bei einer der größten kanadischen Öl- und Gaskonzerne und er vertrete und fördere die „extreme Geo-Technik“, die sich katastrophal auf die Wetter-Systeme und Naturzyklen der Erde auswirken können. Dafür handelte sich Gates bereits den Namen „Sugar Daddy der Geotechnik“ ein.
Die Kunstfleisch-Kampagne
Für die reichen Länder hat Bill Gates auch schon eine Idee, wie der Klimawandel bekämpft werden soll: Synthetisches Fleisch. Geht es nach seinem Willen, sollen alle reichen Länder zu 100 Prozent auf Kunstfleisch umsteigen. Gates ist der größte Privatbesitzer von Farmland in den USA. Er kaufte riesige Areale in 19 US-Bundesstaaten auf und tut das als Angelegenheit seiner Investment-Berater ab. Im August verlangten US-Republikaner den zuständigen Agrar-Ausschuss auf, von Gates Auskunft darüber zu verlangen, warum er solcher Riesenflächen horte.
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