Der Fähren-Irrsinn von Schleswig-Holstein

Alte Dieselfähre muss für 100.000,00 Euro zurückgekauft werden

Ist wieder bis auf Weiteres im Dienst: die alte Dieselfähre „Missunde II“

Missunde (Schleswig-Holstein) – Neu ist nicht immer besser.

Seit 1471 fährt beim kleinen Ort Missunde an der Schlei fünf Kilometer östlich von Schleswig eine Fähre über den idyllischen Ostsee-Fjord. Jahrzehntelang ging alles gut mit der dieselbetriebenen „Missunde II“. Bis in der Politik die Idee aufkam: Das soll jetzt Öko werden, eine Solar-Fähre muss her.

Seither läuft alles schief. Und sauteuer wird’s obendrein. Ein Fall fürs Schwarzbuch des Steuerzahlerbunds.

Genervt vom Hickhack: Bürgermeister Joschka Buhmann (32) vor der untauglichen „Missunde III“

Das große Problem: Die neue Solar-Fähre „Missunde III“ ist zwar öko, aber leider nicht steuerbar. Ziemlich schlecht für ein Schiff was 3,3 Millionen Euro gekostet hat, aber dem Wind und der Strömung in der Schlei nicht gewachsen ist.

Wer ist schuld?

Der zuständige Landesbetrieb für Küstenschutz in Schleswig-Holstein zuckt die Schultern: „Alle Beteiligten haben im besten Wissen gehandelt“, sagte Sprecher Wolf Paarmann dem „Hamburger Abendblatt“, Soll heißen: Keiner will schuld sein an der Fehlplanung.

Die noch mal richtig kostet: Denn nun sollen zusätzlich zwei Bugstrahlruder eingebaut werden, die das manövrieren erleichtern sollen. Wie lange das dauert, wie teuer das wird? Unbekannt.

Die „Missunde III“ hat auf dem ausladenden Dach Solarzellen, ist deshalb aber windanfällig

Aber ohne Fähre geht’s ja auch nicht, solange die Reparatur dauert.

Deshalb hat das Amt – es gehört zum Ministerium des von Umweltminister Tobias Goldschmidt (43, Grüne) – entschieden: Die alte Diesel-Fähre muss wieder her.


Kommentare

Eine Antwort zu „Der Fähren-Irrsinn von Schleswig-Holstein“

  1. Also wenn da wirklich alle Beteiligten im
    besten Wissen gehandelt hatten, . . .

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