Ukrainische Luftwaffe zerstört russische Kaserne

Zwei F-16-Kampffalken der ukrainischen Luftwaffe fliegen am Himmel.

Bei einem Luftschlag auf eine ukrainische Militärschule sterben in Poltawa Anfang September über 50 Menschen, fast 300 werden verletzt. Es ist einer der folgenreichsten Raketenangriffe der Russen seit Kriegsbeginn. Jetzt will sich die Ukraine in Kursk dafür revanchiert haben.

Die ukrainische Luftwaffe hat nach offizieller Darstellung ein vom russischen Militär genutztes Kasernengebäude in der westrussischen Region Kursk angegriffen und zerstört. Auf einem dem Militär in Kiew nahestehenden Telegramkanal wurde zu dem Angriff ein vermutlich von einer Drohne aufgezeichnetes Video veröffentlicht. Der genaue Standort des Gebäudes wurde nicht genannt. Zu möglichen Opfern gab es bisher keine Angaben.

Die Attacke sei die Antwort auf den russischen Angriff gegen eine ukrainische Militärschule in Poltawa Anfang des Monats. „Bringt uns mehr Wehrpflichtige und Fallschirmjäger, wir kümmern uns um Euch“, hieß es in dem Telegram-Post. Von russischer Seite gab es zu dem Angriff bisher keine Reaktion. Die Darstellung der ukrainischen Seite kann derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Bei dem russischen Angriff auf ein Gebäude in Poltawa, in dem nach offizieller Darstellung eine Kommunikationsschule untergebracht war, kamen 53 Menschen ums Leben. Weitere 298 Menschen wurden verletzt. Der Raketenangriff auf das Militärinstitut in der Zentralukraine ereignete sich laut Behörden am Morgen des 3. Septembers, als die Soldaten sich versammelt hatten. Zwischen dem Ertönen des Luftalarms und dem Einschlag der Raketen soll nur sehr wenig Zeit gelegen haben. Viele Rekruten befanden sich zu der Zeit auf der Straße.

Folgenreicher Raketenangriff in Zentralukraine

Der Angriff war mit Blick auf die Zahl der Opfer einer der schlimmsten, seit Russland seinen Angriffskrieg gegen die Ukraine vor mehr als zweieinhalb Jahren begonnen hatte. Die etwa 280 Kilometer östlich von Kiew gelegene Großstadt Poltawa ist nur etwas über 110 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Die Ukraine hatte Anfang August eine Offensive gegen die westrussische Region Kursk gestartet. Das Militär hat bisher nach eigener Darstellung rund 1300 Quadratkilometer russisches Gebiet unter seine Kontrolle gebracht. Beobachter gehen von geringeren Geländegewinnen aus. In dieser Woche hat das russische Militär den ersten ernsthaften Versuch zur Vertreibung der ukrainischen Truppen unternommen.

Zuletzt haben die ukrainischen Streitkräfte bei ihrem Vorstoß in Kursk neue Gebietsgewinne erzielt, aber auch Gebiete bei russischen Gegenangriffen verloren. Wie der regierungsnahe ukrainische Militärkanal Deep State berichtete, eroberten die ukrainischen Einheiten drei weitere Siedlungen. Russische Gegenangriffe wiederum drängten demnach die ukrainischen Truppen in der Umgebung der Ortschaft Snagost zurück. Die Angaben können derzeit von unabhängiger Seite nicht überprüft werden.