Drogenboss „El Mayo“ verhaftet

Er stellte sich mit dem Sohn von „El Chapo“

Er ist einer der weltweit mächtigsten Drogenbosse, war 21 Jahre auf der Flucht: Ismael „El Mayo“ Zambada, Anführer und Gründer des mexikanischen Sinaloa-Kartells, ist endlich verhaftet! Laut Polizei landete er mit einer Charter-Maschine auf einem Privatflugplatz in der Grenzstadt El Paso (US-Bundesstaat Texas) und stellte sich den Behörden.

Der heute 76-jährige Zambada hatte das brutale Drogenkartell 1989 gegründet. Die Verbrecher-Organisation verantwortet zigtausende Tote. Sein Partner damals: Joaquin „El Chapo“ Guzman, der erst 2017 nach der Flucht aus einem mexikanischen Knast an die USA ausgeliefert wurde; er sitzt derzeit im Hochsicherheitsgefängnis.

Zusammen mit Zambada wurde am Donnerstag auch „El Chapos“ Sohn, Joaquin Guzman Lopez, verhaftet, teilte das US-Justizministerium mit.

Dieses Bild von Drogen-Boss Zambada
veröffentlichte das US-Außenministerium

Er produzierte und schmuggelte Fentanyl

m Februar war Zambada von der US-Staatsanwaltschaft wegen des Handels und der Herstellung von Fentanyl angeklagt worden. Die Todesdroge ist stärker als Heroin und löste in den USA eine Opioidkrise aus. Fentanyl ist die häufigste Todesursache bei Amerikanern zwischen 18 und 45 Jahren.

Irre: Zambada war 21 Jahre auf der Flucht vor US-Behörden, wurde am 28. Januar 2003 durch ein Gericht in Washington D.C. in Abwesenheit verurteilt.

Mit dieser Maschine sollen die beiden Drogenbosse in die USA geflogen sein

US-Generalstaatsanwalt Merrick Garland betonte am Donnerstag, dass die „beiden Männer eine der gewalttätigsten und mächtigsten Drogenhandelsorganisationen der Welt“ angeführt haben.

„Fentanyl ist die tödlichste Drogenbedrohung, mit der unser Land je konfrontiert war, und das Justizministerium wird nicht ruhen, bis jeder einzelne Kartellanführer, jedes Mitglied und jeder Mitarbeiter, der für die Vergiftung unserer Gemeinschaften verantwortlich ist, zur Rechenschaft gezogen wird“, fügte Garland, der oberste Strafverfolgungsbeamte der USA, hinzu.

Ein Mann (65) drückt sich in San Francisco (USA) eine Spritze in den Arm, nach eigenen Angaben mit der Todesdroge Fentanyl

Zeugen: „El Mayo“ bestach die „gesamte“ Regierung

Amerikanischen Staatsanwälten zufolge ist das Sinaloa-Kartell der größte Lieferant von Drogen in die USA. Die US-Drogenbekämpfungsbehörde (DEA) hatte eine Belohnung von bis zu 15 Millionen Dollar (12 Millionen Euro) für die Ergreifung Zambadas ausgesetzt.

Während des Prozesses gegen Joaquin „El Chapo“ Guzman im Jahr 2019 beschuldigten seine Anwälte Zambada, die „gesamte“ mexikanische Regierung bestochen zu haben, um im Gegenzug offen und ohne Angst vor Strafverfolgung leben zu können.

Mitglieder des Sinaloa-Kartells inszenieren sich mit Pistole und Sturmhaube beim Abwiegen der Todes-Droge Fentanyl

Nach der letzten Statistik von 2021 wurden in Mexiko im Schnitt 94 Morde pro Tag registriert. Mehr als 97 000 Menschen gelten als verschwunden. Die allermeisten Taten werden nie aufgeklärt. Immer wieder legen Banden ihre getöteten Opfer an öffentlichen Stellen ab – oft hinterlassen sie dabei auch Drohbotschaften.

Zuletzt fand die Polizei einen Lastwagen voller Leichen im Bundesstaat Chiapas nahe der Grenze zu Guatemala: 20 Tote lagen im und um den Kipplaster.