Donald Trump beweist einmal mehr ein geniales Gespür

(von Katharina Kort)

Gerade sah es noch so aus, als stünde Trump erneut vor dem finanziellen Abgrund. Doch damit haben ihn Beobachter offenbar unterschätzt. Mal wieder.

Man kann zu Donald Trump stehen, wie man will. Aber der Ex-US-Präsident und Kandidat für eine Wiederwahl ist ein begnadeter Finanzjongleur und ein Mediengenie – vor allem unter Druck. Noch vor Kurzem sah es so aus, als stünde Trump wieder einmal vor dem finanziellen Abgrund. Doch scheint er es einmal mehr zu schaffen, sich durch innovative Geschäfte aus dem eigenen finanziellen Sumpf zu ziehen.

Am Montag wird sein eigenes soziales Netzwerk „Truth Social“ dank der Übernahme durch ein Spac-Investmentvehikel an der Börse platziert. Das wird dem ehemaligen Präsidenten voraussichtlich drei Milliarden Dollar einbringen. Und das in Zeiten, in denen er wegen seiner Gerichtsverfahren und des Wahlkampfs offenbar extrem knapp bei Kasse ist.

Als Trump vor zwei Jahrzehnten wegen Fehlinvestitionen in Casinos, Immobilien und Flugzeuge kurz vor dem Abgrund stand, entdeckte Trump das Reality-Fernsehen für sich. Durch die vor einigen Jahren veröffentlichten Steuererklärungen ist heute klar, dass die Show „The Apprentice“ lange seine Haupteinkommensquelle war.

Trump widerspricht Anwälten 

Diesmal sah die Lage ähnlich aus. Auch wenn Trump seine Finanzen bis heute nicht offenlegen will, so deutet doch viel darauf hin, dass er knapp bei Kasse ist. Seine Anwälte hatten zuletzt erklärt, dass er die halbe Milliarde nicht aufbringen kann, die das Gericht von ihm fordert. Er widersprach dem zwar, doch just in dieser Lage kommt ihm nun sein Netzwerk „Truth Social“ zugute, das er ursprünglich nur ins Leben rief, weil Twitter und Facebook ihn von ihren Plattformen verbannt hatten.

Am Freitag hat Digital World Acquisition Corporation, der bereits an der Börse gehandelte Börsenmantel – auch als „Spac“ bekannt –, beschlossen, die Truth-Mutter Trump Media zu übernehmen.

Von diesem Montag an werden die Aktien des Unternehmens unter Trumps Initialen DJT an der Börse gehandelt – und Trump hat voraussichtlich mal wieder nicht mit dem Kerngeschäft, sondern mit dem richtigen Gespür für neue Trends Geld gemacht, sogar wahrscheinlich deutlich mehr als bereits mit seinen Sneakers, NFTs und Trading Cards.