Die Flutopfer in Libyen sind Obamas Leichen

(Von Peter Haisenko – 18. September 2023)

Seit der Ermordung Muammar al-Gaddafi vor 12 Jahren gibt es im ehemaligen Gebiet Libyens keinen funktionsfähigen Staat mehr. Die Angriffe der NATO-Staaten haben dort absichtlich Infrastruktur und Baulichkeiten zerstört. Dringende Wartungsarbeiten finden nicht mehr statt. So auch an zwei Staudämmen, und die sind jetzt gebrochen – mit veheerenden Folgen. Die Hafenstadt Darna liegt unterhalb zweier Staudämme, die die Aufgabe hatten, Fluten von starken Regenfällen aufzuhalten. Sie wurden unter Gaddafi errichtet, weil es auch in der nördlichen Sahara manchmal zu unwetterartigen Regenfällen kommt. Solange in Libyen vergleichsweise für Recht und Ordnung gesorgt war (eben solange Gaddafi herrschte), wurde die Infrastruktur in bestem Zustand erhalten. Seit 2011, seit die NATO unter Führung von Obama und dem Franzosen Sarkozy Libyen in Schutt und Asche gelegt haben und Gaddafi ermordet worden ist, versinkt Libyen immer tiefer ins Chaos. Da blieb keine Kapazität für die Wartung der Staudämme und früher oder später musste es passieren: Sie sind gebrochen und haben Zehntausende in den Tod gerissen.

Dass die Tötung Gaddafis auch der Anfang der Migrationskrise für Europa war, erwähne ich hier  nur am Rande. Ebenso, dass auch der Versuch, Syrien dem gleichen Schicksal wie Libyen folgen zu lassen (angeführt von denselben Akteueren) dann auch die „Ostschleuse“ für Migranten geöffnet hat. Europas Migrationskrise ist die direkte Folge der Zerstörung von Libyen und Syrien durch das US-Imperium und seinen Vasallen. Doch zurück zur aktuellen Katastrophe in Libyen: Folgt man den Systemmedien, ist natürlich der “Klimawandel” daran schuld. Der „menschengemachte“. Und so wird die Schuld für die Menge an Leichen auf uns alle abgewälzt, weil wir nicht genug gegen den Klimawandel getan haben. Das ist äußerst perfide, denn so geraten die wahren Schuldigen aus dem Blickfeld: Obama und Sarkozy. Ach ja: Selbstverständlich, wie immer bei derartigen Verbrechen, war auch der Engländer David Cameron maßgeblich beteiligt.

Gaddafis Staat war wohl zu vorbildlich

Die Bombardierung Libyens und der von den üblichen Verdächtigen angezettelte Bürgerkrieg haben nach Schätzungen mindestens 50.000 Menschen das Leben gekostet, durch direkte Einwirkung und die Folgen im Gesundheitssystem und der Nahrungsmittelversorgung. Jetzt sind durch Spätfolgen weitere 20.000 oder mehr Menschen ums Leben gekommen. Hätte man Gaddafi nicht gestürzt und ermordet, wäre die Wartung der zwei Dämme nicht unterbrochen worden und es hätte diese Flutkatastrophe nicht gegeben. Zumindest nicht in diesem Ausmaß. Und ja: Auch diese Staudämme wurden damals von US-Bomben getroffen und konnten eben nicht mehr angemessen repariert werden. Aber es geht weiter: Gaddafi hatte ein Jahrhundertprojekt in Arbeit. Er hatte begonnen, die enormen Süßwasserlager unter dem Wüstensand zu erschließen und so ein Agrarprojekt zu schaffen, das den Hunger in weiten Teilen Afrikas hätte überwinden können, zumindest mildern. Das sollte nicht sein.

Die Zerstörer Libyens haben gezielt das Wasserprojekt Gaddafis zerstört. Sie haben auf Leitungen und Pumpstationen Bomben abgeworfen – ohne jeden militärischen Nutzen. Es ging nur darum, dieses humanistische Projekt zu beenden. Es war ein Kriegsverbrechen in Sonderqualität und der “Wertewesten” hat keinerlei Notiz davon genommen. Denn es waren ja die Guten – und die können gar keine Kriegsverbrechen begehen. Davon haben auch Sie noch nichts gehört?

Die Verbrechen des Wertewestens bleiben ungesühnt

Da können Sie mal wieder sehen, wie gut Zensur im Wertewesten funktioniert. Libyen ist im Chaos versunken und wir können Russland, Putin, dankbar sein, dass er dasselbe Schicksal von Syrien zumindest teilweise abwenden konnte. Dennoch arbeitet der Wertewesten nach wie vor daran, auch Syrien ins Chaos zu treiben. Warum sonst wohl gibt es immer noch Sanktionen gegen Syrien, die nicht von Beschlüssen der UN gedeckt sind? Die verhindern sollen, dass Damaskus das gebeutelte Land wieder aufbauen kann? Ach ja: Wir brauchen ja noch mehr Zuwanderung von Fachkräften!

Die Flutopfer in Libyen gehen auf das Konto von Obama, Sarkozy und Cameron. Sie haben die Schuld dafür zu tragen, dass diese zwei Staudämme gebrochen sind und so viele Menschen in den Tod gerissen haben. Ob da mal jemand auf die Idee käme, einen Friedensnobelpreis abzuerkennen? Einen dieser Verbrecher vor Gericht zu zitieren? Moment, Stopp: Es ist ja Putin, der verhaftet werden soll – weil er angeblich Kinder entführt hat. Und nein, er hat sie nicht umgebracht. Das wird ihm nicht vorgeworfen. In welchem Verhältnis das stehen soll zu den 500.000 Kindern im Irak, die durch die amerikanischen Angriffe und folgenden Sanktionen umgekommen sind, kann wohl nur eingefleischten Transatlantikern verständlich sein. Nein, im Wertewesten wird niemals mit zweierlei Maß gemessen! Wir sind die Guten… und 20.000 Flutopfer sind es genauso wert gewesen wie 500.000 tote Kinder im Irak! So jedenfalls wird es Frau Albright sehen. Die ist ja ebenfalls eine Gute, so wie Hillary Clinton, die auch maßgeblich an der Zerstörung Libyens beteiligt war.