BRICS-Staaten lehnen CO2-Voodoo ab – USA und Europa weiter auf Klimageisterfahrt

(Von Alexander Schwarz – 18. September 2023)

Eine aktuelle Studie von 37 Wissenschaftlern – wie üblich geflissentlich ignoriert von Systemmedien, offiziellem Zitierkartell und Wahrheitswächtern – gibt einmal mehr der Vermutung Nahrung, dass Europa und die USA in ihrem berserkerhaften Klimawahn, der die Ursachen der Erderwärmung ganz überwiegend oder ausschließlich auf CO2 zurückführt, auf schwindelerregenden Abwegen wandeln. Einer der beteiligten Forscher ist der Chemiker, ehemalige Hamburger SPD-Umweltsenator und Energiemanager Fritz Vahrenholt. In der Studie wurden der Wärmeinsel-Effekt und der Einfluss der Sonnenaktivität als weitere Möglichkeiten der Erwärmung zwischen 1850 und 2018 untersucht, die vom Weltklimarat der UNO (IPPC) beide ignoriert werden.

Dieser Wärmeinsel-Effekt besteht darin, erläutert Vahrenholt, dass Messstationen, die früher bewusst außerhalb der siedlungsbedingt wärmeren Ballungsräume eingerichtet wurden, mittlerweile in rein ländlichen Gegenden stehen, wo sie sich infolge der seitherigen Urbanisierung mittlerweile inmitten teils dicht bebauter und bewohnter Gebiete befinden. So sei etwa die Messstation des Frankfurter Flughafens, die vor 80 Jahren in einer entlegenen ländlichen Naturumgebung stand, von wärmespeichernden und wärmeabgebenden Startbahnen, Autobahnen, Gebäuden und Verkehr umgeben, was die Messeergebnisse natürlich massiv beeinflusst. Inzwischen seien 65 Prozent der 1850-1900 im ländlichen Raum befindlichen Messstationen nun vollständig urbanisiert und befänden sich auf oder dicht bei versiegeltem Gelände, so das Ergebnis der Untersuchung. So entsteht ein teils groteskes Zerrbild der tatsächlichen Temperaturen, die im ländlichen Raum viel niedriger sind.

Falsche Prognosen durch Wärmeinseleffekt und ignorierter Sonneneinstrahlung

Somit sei ein Teil der Erwärmung der letzten 150 Jahre in Europa, USA und vor allem China „der Veränderung der Umgebung geschuldet und nicht allein der steigenden CO2-Konzentration“. Der Effekt betrage 0,34 Grad Celsius pro Jahrhundert. Das klingt nicht viel, aber bezogen auf die dem CO2 zugeschriebenen Veränderung wäre “der Erwärmungsgrad an Land wäre ohne den Wärmeinseleffekt um nahezu 40 Prozent geringer“, so Vahrenholt. Auch wenn CO2 eine Rolle spielt, ist die Reduktion alleine durch den Wärmeinseleffekt erheblich. Da die so gemessenen höheren Werte im Rahmen des politischen Narrativs jedoch erwünscht sind, wird die Abweichung der Öffentlichkeit verschwiegen. Doch das ist nicht alles: Auch was den Einfluss der Sonnenstrahlung auf das Klima betrifft, so kommt die Studie zu dem Ergebnis, dass diese ganz unabhängig vom Menschen für bis zu 70 Prozent der Erwärmung verantwortlich ist.

Dass diese Resultate sich so radikal von denen des Weltklimarats unterscheiden, liegt laut Vahrenholt daran, dass sich dieser der Daten des Physikalisch-meteorologischen Observatoriums in Davos (PMOD) bediene, während die Studie auf jene des Californian Institute of Technology (ACRIM) zurückgreife, denen zufolge der Einfluss der Sonne aufs Klima größer ausfalle als der Einfluss von CO2. “Die Unsicherheiten bei der Bestimmung der nicht durch CO2-verursachten Temperaturerhöhung sind sehr viel größer, als es in der öffentlichen Wahrnehmung scheint“, hält Vahrenholt fest. Die Wissenschaftler würden „ihren Job machen“, die Politik aber unbeirrt weiterhin so handeln, als sei CO2 – und hier vor allem der überhaupt vom Menschen verursachte winzige Teil – der Alleinverursacher von Klimaänderungen. Die Politik verfolge „unter dem Narrativ der ‘Klimarettung’ ihre ganz eigenen gesellschaftspolitischen Ziele, koste es die Gesellschaft, was es wolle“, klagt Vahrenholt.

Alleine die geplanten Neukraftwerke Chinas übertreffen die “Heizungsgesetz”-Einsparungen mindestens 70-fach

Allerdings gilt das nur für die Politik des globalen Westens: Die BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika) lehnen den vehementen, rein ideologischen Forderungen aus den USA und Europa, ihren CO2-Ausstoß bis 2035 um 60 Prozent zu reduzieren, strikt ab. Laut Vahrenholt sind die USA, Europa, Japan, Süd-Korea, Kanada und Australien zusammen für 27,1 Prozent der globalen Emissionen verantwortlich (mit zunehmender Deindustrialisierung sinkt dieser Anteil noch), während all die übrigen Länder, auf die die anderen knapp 73 Prozent zurückgehen, schon aus wirtschaftlichen Gründen vorerst nicht an die Minderung ihres CO2-Ausstoßes denken würden. Selbst wenn der Westen also an seiner Klimapolitik um den Preis der wirtschaftlichen Selbstzerstörung festhalte, wäre für den Planeten sogar in dem Fall nichts gewonnen, dass es wirklich einen menschgemachten, CO2-bedingten Temperaturanstieg gäbe. Das ist die Realität. Auf dem G20-Gipfel in Indien vorvergangene Woche stellte der indische Energieminister Singh klar, dass erneuerbare Energien keine realistische Alternative zu fossilen Energien seien; eine realistische Feststellung, die im diametralen Gegensatz zum energiepolitischen Irrsinn steht, den Europa und vor allem Deutschland betreiben.

Auch China verweigert sich dem westlichen Irrweg: In den nächsten Jahren will es alleine 106 Kohlekraftwerke bauen, die rund 700 Millionen Tonnen zusätzliches CO2 emittieren würden, so Vahrenholt. Dies entspreche etwa dem 70-fachen (!) der CO2-Einsparung, die die Bundesregierung durch das Wärmepumpengesetz erzielen will, und für die sie staatliche und private Ausgaben von rund 12.500 Euro pro eingesparter Tonne CO2 erzwingen wolle.

“Größter Schwachsinn der Energiewende”

Damit gehöre dieses Gesetz „wahrscheinlich mit zu den teuersten Maßnahmen zur CO2-Reduktion weltweit – ohne auch nur eine wirksame, globale CO2-Reduktion zu bewirken“. Sein einziger objektiver Effekt ist die Umverteilung von unten nach oben mit einhergehender Verarmung und Ausplünderung der Bevölkerung – und die weitere Zerstörung von Wirtschaft und Wohlstand.

Vahrenholt verweist darauf, dass selbst bei Festhalten an Klimazielen eine CO2-Verringerung von etwa 50 Prozent – statt der vorgegeben 60 Prozent – völlig ausreichend sei: Schon heute würden 29 Prozent der Emissionen nämlich von den Pflanzen aufgenommen und weitere 26 Prozent durch die Ozeane, das sind insgesamt 55 Prozent aller weltweiten CO2-Emissionen. Pflanzen und Ozeane würden CO2 stets in Abhängigkeit von der CO2-Konzentration in der Umgebung aus der Luft saugen; halbiere man die Emissionen, nähmen Pflanzen und Ozeane immer noch die gleiche Menge an CO2 auf – was dann der Emission entspreche. Der Anstieg des CO2-Gehalts in der Atmosphäre werde gestoppt. Wenn man nur eine Halbierung der CO2-Emissionen anstrebe, könne „auf den größten Schwachsinn der Energiewende“ wie Wärmepumpen bei alten Häusern, Verbot von Diesel und Benzinmotoren oder die Belastung der Industrie durch CO2-Kosten, die sie aus dem Land treibe, gänzlich verzichtet werden, führt Vahrenholt aus: „Die Deindustrialisierung könnte gestoppt werden und Millionen Bürger müssten keine zerstörerische Wertvernichtung ihrer Immobilie als Altersvorsorge erdulden.“ Man kann nur hoffen, dass sich seine optimistische Prognose, die Ampel-Regierung werde ihren „Glaubenskrieg gegen die eigenen Bürger, Unternehmen, Arbeitnehmer“ nicht durchhalten können, erfüllen wird.