SAP-Gründer Hasso Plattner: „Dann muss ich Deutschland verlassen“


Die SPD denkt über die Einführung einer Vermögensteuer nach. Für den SAP-Gründer Hasso Plattner wäre das ein Grund, seine Heimat zu verlassen.

Der SAP-Mitbegründer würde sich durch eine Vermögensteuer enteignet fühlen. Foto: dpa

Die Vermögensteuer wird derzeit heiß debattiert. 72 Prozent der Befragten sind im ARD-Deutschlandtrend für die Einführung der Steuer. Selbst unter Anhängern der Union und FDP spricht sich eine Mehrheit dafür aus, hohe Vermögen zu besteuern. Für einen der reichsten Deutschen wäre sie ein Grund, sich eine neue Heimat zu suchen. „Bei einer zweiprozentigen Vermögensteuer muss ich Deutschland verlassen“, erklärte SAP-Gründer Hasso Plattner im Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ („FAS“).

Für den Softwareunternehmer, dessen Vermögen auf 16,2 Milliarden US-Dollar geschätzt wird, wäre eine Vermögensteuer „ein falsches Instrument, wenn ein Land eigentlich Wachstumsfirmen haben will“. Unternehmen, die einen hohen Marktwert, aber noch keine Gewinne hätten, würden damit übermäßig belastet. „Eine neue SAP kann ich mir unter diesen Umständen nicht vorstellen.“

Anfang Dezember hatte der SPD-Parteitag sich für die Wiedereinführung der Vermögensteuer ausgesprochen. Diese soll ab einem Nettovermögen von zwei Millionen Euro greifen und ein Prozent betragen. Der Beschluss sieht vor, dass sogenannte Superreiche 1,5, bzw. zwei Prozent zahlen. Dabei sollen Freibeträge von zwei Millionen Euro für Alleinstehende und vier Millionen Euro für Verheiratete sicherstellen, dass die Steuerbelastung auf „besonders reiche Teile der Bevölkerung konzentriert“ werde.

SAP-Gründer Plattner könnte die Steuer sogar zum Anlass nehmen, sich von seinen SAP-Anteilen zu trennen. „Damit ich zwei Prozent zahlen kann, muss ich drei Prozent meiner Aktien verkaufen“, erklärte Plattner im „FAS“-Interview. „Das fühlt sich an wie Enteignung.“


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